Tiroler Lebensmittel sind gefragt. Wo es hapert: beim Vertrieb. Ein neues Unternehmen von Agrarmarketing Tirol und Bioalpin soll das lösen. Vor allem bei Großküchen können dadurch auch kleine Landwirtschaftsbetriebe als Lieferanten mithalten.
Die Teuerung konnte den Trend zu regionalen Lebensmitteln nicht stoppen, sagen Matthias Pöschl und Simon Wolf, die Chefs von Agrarmarketing Tirol und Bioalpin. Mehr als 300 Produkte aus der Tiroler Landwirtschaft werden mit den Gütesiegeln „Qualität Tirol“ und „Bio vom Berg“ erfolgreich vermarktet und im Einzelhandel platziert.
Es ist für Großküchen ein Problem, wenn zehn verschiedene Lieferanten Waren anliefern.
Simon Wolf, Obmann Bioalpin
Großkunden möchten viel aus einer Hand
So weit, so gut. Große Schwächen offenbarten sich in den vergangenen Jahren jedoch bei Großkunden aus der Gastronomie oder bei Betrieben wie den Tirol Kliniken, die in ihrer Großküche ebenfalls auf Regionalität Wert legen. „Für solche Betriebe ist es ein Problem, wenn zehn verschiedene Lieferanten die Produkte anliefern“, beschreibt Wolf eine ganz praktische Hürde.
Lückenschluss zwischen Bauern und Kunden
Diese Hürde wollen Agrarmarketing und Bioalpin nun mit dem gemeinsamen Unternehmen „Tiroler Bauernprodukte GmbH“ (TBP) nehmen. Eine Vertriebsgesellschaft, mit der die Lücke zwischen den Bauern als Produzenten und den Großkunden geschlossen werden soll. „Damit können Märkte erschlossen werden, die sonst nicht erreichbar wären“, setzt Pöschl große Erwartungen in das neue Unternehmen.
Teilnahme an großen Ausschreibungen wird möglich
Die TBP hat sich in Hall in zwei große Lebensmittellager eingemietet. Von dort aus werden die Produkte direkt zu den Großkunden gebracht. „Von Milch über Gemüse bis Fleisch kann so ein großer Warenkorb aus einer Hand zugestellt werden“, erklärt Wolf. Möglich werde mit der TBP auch die Teilnahme an Ausschreibungen von Großküchen.
Für Agrar-Referent LHStv. Josef Geisler ist das neue Unternehmen eine wichtige Maßnahme, „um noch mehr Wertschöpfung im Land zu generieren und die heimische Landwirtschaft nachhaltig zu stärken.“
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