Eine Innsbrucker Wirtin ist verzweifelt: „Mein Nachbar will mich fertigmachen - und meine Gäste gleich mit!“ Polizeieinsätze stehen an der Tagesordnung, heraus kommt dabei nichts. Jetzt erhält sie Schützenhilfe von der SPÖ.
„Lautes Sprechen, Singen und Musizieren ist im Garten verboten!“ Dieser gar nicht dezente Hinweis auf der Fensterscheibe begrüßt die Gäste des Café Gießen in Innsbruck.
Man müsste ergänzen: Nicht nur im Garten ist Lautsein verboten, sondern auch vor dem Eingang bzw. vom Weg vom Parkplatz dorthin – um nur ja nicht einen hochsensiblen Nachbarn zu stören, der seit Jahren sein Lebensziel darauf verlegt hat, den Geschäftsbetrieb zu stören. Nur:
Café länger da als Nachbar
Das Café gibt es hier seit rund 50 Jahren, es ist eine Art Institution in dem Stadtteil in der Einflugschneise des Flughafens. Lärm ist hier relativ, wenn an Wochenenden die Urlauberjets im Zehn-Minuten-Takt keine 50 Meter über den Hausdächern hereinschweben.
Zehn Jahre Zoff
Das kleine Café ist übrigens eines der letzten Treffpunkte in dem Stadtteil: Bäcker, Metzger – alles schon längst Geschichte. Nur Sieglinde Schuchter hält die Stellung – da kann der Nachbar noch so böse sein. Doch nach der x-ten Auseinandersetzung in knapp zehn (!) Jahren kommen auch ihr so langsam Zweifel.
Der Nachbar schikaniert seit Jahren nicht nur die Wirtin, sondern auch die Gäste. Er schreckt auch nicht davor zurück, diese auf das Übelste zu beschimpfen, zu bedrohen und auch tätlich gegen diese vorzugehen.
SPÖ-Klubobmann GR Helmut Buchacher
SP-Gemeinderat: „Ich war erschüttert“
„Ich konnte selbst in die Akten der Stadt Einschau halten und war erschüttert“, sagt SP-Klubobmann GR Helmut Buchacher bei einem Ortstermin mit der „Krone“: „Frau Schuchter wird mit Anzeigen und Klagen eingedeckt, obwohl diese alle Bemühungen setzt, keine Anlässe dafür zu bieten. Auch die Exekutive ist mehr als genervt. Aufgrund der brutalen Vorgangsweise des Nachbarn nehme ich an, dass es sein Ziel ist, dass das Café geschlossen und Frau Schuchter um ihre Existenz gebracht wird. So eine Vorgangsweise ist für mich als Gemeinderat der Stadt Innsbruck inakzeptabel!“
Treue Stammgäste
Einen Teilerfolg dürfte er erzielt haben: Die Gastgarten-Genehmigung steht noch aus. „Ich habe die Sperrstunde auf 23 Uhr vorverlegt und die Plätze des Gastgartens reduziert“, sagt Schuchter, die auf die Treue von 50 Stammgästen zählen darf. Sie haben sogar schon eine Unterschriftenaktion gestartet
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