Am Samstag übernimmt Landesrätin Doris Kampus die Partei. Mit der „Steirerkrone“ sprach sie vorab über ihre Pläne.
Vergangenen Sommer sorgten die „Krone“-Enthüllungen zum Rücktritt von SPÖ-Graz-Vorsitzenden Michael Ehmann und dass Doris Kampus seine Nachfolge antritt, für helle Aufregung. Nach einer Direktwahl der Parteimitglieder, die jetzt sechs Wochen lang lief, wird die Soziallandesrätin kommenden Samstag offiziell zur neuen roten Parteichefin in Graz gekürt.
Welches Wahlergebnis ist ein Erfolg für Sie?
Ich möchte mich auf keine Zahl festlegen. Die Statuten schreiben vor, dass 20 Prozent der wahlberechtigten Parteimitglieder - das sind rund 2500 - an der Wahl teilnehmen. Mein Wunsch wäre aber, diese „Latte“ deutlich zu überspringen.
Warum tun Sie sich den Neuaufbau der SPÖ Graz an?
Weil ich zutiefst davon überzeugt bin, dass Graz eine andere und bessere Politik braucht. Ich war ja auch eine der Wenigen, die gegen die jetzige Koalition gestimmt hat. Ich konzentriere mich auf meinen Job als Landesrätin und auf die SPÖ Graz - das ist machbar. Die SPÖ Graz muss stärker werden und mehr für die Grazer da sein. Diesen Zugang haben wir verloren.
Jahrelang war die SPÖ Graz ein zerstrittener Haufen, Michael Ehmann hat die Gemüter beruhigt. Gibt es noch immer offene Gräben?
Was die Leute zu Recht nicht wollen, ist ein zerstrittener Haufen. Denn wer wählt eine Partei, von der er das Gefühl hat, die mögen sich ja untereinander nicht? Jetzt muss aber Schluss sein, dass wir uns mit uns selbst beschäftigen. Das ist die Basis, um von diesem schrecklichen Wahlergebnis wegzukommen.
Der „Verschleiß“ an Parteichefs ist ja enorm. Wie lange werden Sie durchhalten?
Ich bin gekommen, um zu bleiben. Mein Ziel ist ganz klar: Ich will Grazer Bürgermeisterin werden!
Wie wollen Sie KPÖ-Chefin Elke Kahr besiegen?
Ich will die SPÖ in der gesellschaftlichen Mitte positionieren. Verkehrsdiskussionen sind zwar notwendig, allerdings werde ich nicht Öffi-Benützer gegen Autofahrer ausspielen. Und ich urteile nicht von oben herab: Das sind die Bösen und das sind die Guten!
Welche Pläne nehmen Sie als erste in Angriff?
Im Fokus stehen pflegende Angehörige und Bildung.
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