Während die Stadt Wien anlässlich des ersten Geburtstages des flächendeckenden Parkpickerls die Korken knallen lässt, hat sich bei vielen Wienern die Wut angestaut.
Ein Jahr ist es schon wieder her, dass das Parkpickerl auf ganz Wien ausgerollt wurde. Für die Stadt ein Grund zum Feiern. Durch die größte Erweiterung in der Geschichte der Stadt wurde das parkraumbewirtschaftete Gebiet mit einem Schlag nahezu verdoppelt - und dem Fleckerlteppich ein Ende gesetzt. „Mit der wienweiten Pickerl-Einführung haben wir jede Menge Platz im öffentlichen Raum gewonnen, sowohl den Autopendlerverkehr als auch den Parkplatzsuchverkehr deutlich reduziert“, findet Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) nur lobende Worte. Gerade in den Randbezirken seien Pendler vertrieben und mehr Platz geschaffen worden.
Mit der wienweiten Pickerl-Einführung haben wir jede Menge Platz im öffentlichen Raum gewonnen, sowohl den Autopendlerverkehr als auch den Parkplatzsuchverkehr deutlich reduziert.
Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ)
So brachte das Parkpickerl für den 21. Bezirk eine Reduktion der abendlichen Stellplatzauslastung in den Erhebungsgebieten von 74,9 auf 63,8 Prozent. Auch wurden um zwei Drittel weniger Nicht-Wiener-Kennzeichen im Bezirk registriert. Ähnliche Zahlen liegen von anderen Bezirken vor. Aber was sagen eigentlich die betroffenen Wiener dazu? Ist Ihnen auch zum Feiern zumute?
Keine Feierstimmung bei vielen Wienern
Jenen Autofahrern, die fälschlich gestraft wurden, sicher nicht. Gerade zu Beginn erreichten die „Krone“ laufend Beschwerden. Eine Frau wurde in Oberlaa gnadenlos auf ihrem eigenen Grundstück abgestraft. Eine Strafzettelorgie im Siedlerverein in der Donaustadt verärgerte gleich einmal 55.000 Anrainer. Wegen fehlender Markierung der Stellplätze.
Doch auch der „Krone“-Bericht über die Parkpickerlposse und eine Extrawurst für die Bewohner des Siedlervereins Bruckhaufen in Floridsdorf schlug hohe Wellen. Dort darf jetzt nämlich ganz legal in den Wiesen geparkt werden. Auch das Versprechen einer „einmaligen“ Verwaltungsgebühr von rund 50 Euro wurde gebrochen. Antragsteller müssen bei jeder Verlängerung Gebühren bezahlen. Auch die Kurzparktarife wurden teurer. Seit Jahresbeginn muss man 30 Cent pro Stunde mehr blechen.
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