Guten Morgen

Ablaufdatum | Bitte mit Schlagobers

Ablaufdatum. Ach, die Roten! Da kocht wenige Tage vor der Kärntner Landtagswahl, bei der SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser seine Position verteidigen möchte, wieder die Führungsdebatte an der Bundesspitze auf. Oder wird aufgekocht. Nun rückten auch Gewerkschaft und Wiener Landespartei von Bundeschefin Pamela Rendi-Wagner ab, heißt es. Auch wenn sich der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig am Dienstag demonstrativ an der Seite Rendi-Wagners zeigte, lässt sich die Diskussion nicht mehr eindämmen. Ging man noch vor kurzem davon aus, dass bis nach den Landtagswahlen in Salzburg im April eine Art Burgfrieden in der total zerstrittenen Partei eingehalten würde, so dürfte sich das Rendi-Wagner-Ablaufdatum mittlerweile noch einmal deutlich verkürzt haben. Offenbar soll die Noch-Chefin entthront werden, noch bevor man sich überhaupt auf einen Nachfolgekandidaten oder eine Nachfolgekandidatin geeinigt hat. Wie schreibt heute Leser Franz Peer aus Linz in der „Krone“? „Niemand wählt eine Partei, die ständig daran zweifelt, ob die gewählte Vorsitzende die Richtige ist. Niemand wird eine Partei wählen, in der Illoyalität gegenüber der Führungsspitze zur Tagesordnung gehört.“ Da hat der gute Mann nicht unrecht. Und diese Illoyalität wird wohl auch potenziellen Nachfolgern Rendi-Wagners eine Warnung sein.

Bitte mit Schlagobers. Als hätte die Menschheit gerade keine anderen Probleme: So manchen geht korrekte Sprache ja über alles. Und so kam nun auch ein fast 50 Jahre alter Text eines Udo-Jürgens-Hits unter das Skalpell der Sprachchirurgen. Denn in Zeile 10 des Evergreens „Aber bitte mit Sahne“ verbirgt sich ein vermeintliches „Unwort“ - denn da heißt es „Nur ein Mohrenkopf höchstens, denn Ordnung muss sein“. Und da haben wir eine neue Ordnung! Denn in der „Giovanni Zarrella Show“ des ZDF wurde politisch korrekt umgetextet - und der Mohrenkopf zum „Schokokuss“ verändert. Wobei in den sozialen Medien selbst diese Bezeichnung noch beanstandet wird. Wenn wir nun schon sprachpolizeilich unterwegs sind: Aus österreichischer Sicht war der Text des Jürgens-Hits „Aber bitte mit Sahne“ ja nie korrekt: Sahne war - in den Siebziger Jahren, als das Lied geschrieben wurde, sogar noch viel mehr als heute - hierzulande ja schwer verpönt. Im Text schlummern aber auch noch andere Germanismen, die man in Österreich nicht gerne mag. „Sie pusten und prusten“, heißt es da unter anderem - „pusten“ hört man zwar neuerdings auch in unseren Breiten immer öfter, ist aber trotzdem eindeutig „piefkinesisch“. Ein „Tässchen Kaffee“ kommt übrigens auch noch vor. Wahrscheinlich hatte der gute Udo aus Kärnten doch ein schlechtes Gewissen - und so besang er im selben Lied immerhin „Sacher- und Linzer Torte“ - ja doch so eine Art österreichisches Kulturgut. Für eine österreichische Version von „Aber bitte mit Sahne“ aber reichte es nicht. Während Peter Alexander selig sein Lied von der „Kleinen Kneipe“ für den Heimatmarkt als „Kleines Beisl“ aufnahm, ersparte uns Udo Jürgens ein österreichisches „Aber bitte mit Schlagobers“.

Kommen Sie gut durch den Mittwoch!

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