Die Bundes-SPÖ kommt einfach nicht zur Ruhe: Die Gerüchte zur Ablöse von Pamela Rendi-Wagner als Parteichefin verdichten sich. Trotz zahlreicher Dementis und der Signale von wichtigen Vertretern der Sozialdemokratie.
Und wieder rauscht es im roten Wald: Pamela Rendi-Wagner, Chefin der SPÖ, ist mit verdichteten Ablösegerüchten konfrontiert. Und das vor den Wahlen in Kärnten, wo SPÖ-Landeschef Peter Kaiser 48 Prozent zu verteidigen hat. Er sagt: „Jetzt erst recht für Rendi!“ - und ist sauer über Berichte, die, gefüttert von teils anonymen Granden, Unruhe stiften. Von Eisenstadt bis Klagenfurt.
Dienstagabend im Parlament: SPÖ-Veranstaltung zum Gedenken ans Ausschalten des Parlamentarismus vor 90 Jahren. Debatten über Demokratie in Gefahr. Viele prominente SPÖ-Vertreter waren da. Auch viele Medien. Rendi-Wagner süffisant: „Ich freue mich über das enorme Interesse an der Geschichte.“ Aber vielleicht liegt es ja an den Schlagzeilen, die ihr ein baldiges Ende als SPÖ-Chefin attestierten.
Umsturzfreudige Genossen und intrigante Spielchen
Fest steht: So fest, wie am Dienstag getan wurde, sitzt Rendi-Wagner wohl nicht im roten Sattel. Auch wenn der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, die als Übergangslösung an der Spitze gehandelt wird, demonstrativ mit der mutmaßlichen Ablösekandidatin für Fotos posierten. SPÖ-Klubvize Jörg Leichtfried war auch da. Er hatte schon vorab Ablösegeschichten als „intrigante Spielchen“ abgetan. Das heißt, dass es Intrigen gibt.
Auch Ablösegerüchte in der Wiener-SPÖ
Schon vor zwei Wochen, beim Wiener Ausschuss, hatte sich Ludwig hinter Rendi gestellt - die „Krone“ berichtete -, doch meinte er auch, die Führungsfrage müsse gelöst werden. Seitdem kursieren auch Ablösegerüchte in der Wiener SPÖ. Wichtiger Machtfaktor sind die Gewerkschaften. Josef Muchitsch steht „voll hinter Rendi“, ÖGB-Boss Wolfgang Katzian will dazu keinen Kommentar abgeben.
Aus dem Burgenland fliegen traditionell die schärfsten Geschoße Richtung Wien. Im Kärntner Wahlkampf gelobte der mächtige Landeschef Hans Peter Doskozil Zurückhaltung. Auch aktuell heißt es: Es sei nicht der richtige Zeitpunkt für Personaldebatten.
Fix ist jedenfalls: Pamela Rendi-Wagner hat bis jetzt noch jeden Sturm überstanden. Fix ist aber auch: „Der Geist ist aus der Flasche“, wie es Politikberater Thomas Hofer formuliert. Den kriegt man nur schwer wieder zurück.
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