Warum heißen politische Diskussionen unter Spitzenkandidaten einer Wahl „Elefantenrunde“? Es hat sich nämlich so eingebürgert. Es wird zum einen wohl daran liegen, dass hier die „Leittiere“ ihrer Parteien gegeneinander antreten. Und Elefanten sind ja nun einmal die Größten. Dazu kommt, dass man mit Elefanten üblicherweise auch assoziiert, dass sie nieder- und herumtrampeln. Mithin bei den politischen Elefantenrunden: Ihre Konkurrenten niedertrampeln. Und tatsächlich erfüllen die Kandidaten in solchen Runden diese Erwartung meist. Auch in den mittlerweile zur Tradition und Marke gewachsenen „Krone“-Elefantenrunden von „Kronen Zeitung“, krone.tv und Puls24 vor Landtagswahlen passiert das immer wieder. Erst vor fünf Wochen etwa: Da trampelten die Spitzenkandidaten der niederösterreichischen Landtagswahl aufeinander und übereinander, wie wir es selten zuvor erlebt hatten. Jeder gegen jede, jede gegen jede, jeder gegen jeden schien das Motto zu lauten. Und mitten in der Herde Landeshauptfrau Mikl-Leitner, die zwar x-fach das Miteinander in Niederösterreich betonte, sich aber in jeden Nahkampf verstricken ließ. Wie wir wissen - die Wahl ging nicht gut aus für sie und ihre stets so kraftstrotzende Landes-ÖVP. Ganz anders gestern das Bild bei der Kärntner Elefantenrunde. Peter Kaiser von der SPÖ, der am Sonntag ein ähnlich gutes Ergebnis nahe der 50-Prozent-Marke verteidigen möchte wie Mikl-Leitner vor fünf Wochen, gab sich als über den Dingen schwebender bedächtiger, zurückhaltender Landes-Kaiser. Gut möglich bis wahrscheinlich, dass er besser abschneidet als seine Kollegin Mikl-Leitner Ende Jänner.
Sonne und Wind. „Die Kandidaten waren insgesamt freundlich zueinander“, hielt etwa Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle in der Analyserunde fest. „Salzburg-Krone“-Chef Claus Pándi lobte ebenso die Freundlichkeit der Kandidaten untereinander. Einig waren sich die sechs Elefanten, die in der Runde souverän von Corinna Milborn (Puls24) und „Kärntner Krone“-Chef Hannes Mößlacher getrieben wurden, deshalb freilich noch lange nicht. So klaffen gerade beim Thema Klimaschutz die Ansichten weit auseinander. Der ansonsten für einen Blauen sehr „softe“ Kärntner FPÖ-Spitzenkandidat Erwin Angerer verstieg sich dabei in seiner Ablehnung des Baus von Windrädern zur Ansage, bei den Windrädern begebe man sich in die Abhängigkeit von China, weil die Windradteile größtenteils aus dem Reich der Mitte kommen. Da fragt man sich ja doch, ob der Wind in Kärnten vielleicht auch noch aus China kommt. Und erst die Sonne für die auch aus chinesischer Produktion stammenden Kollektoren - aus Kärnten oder vielleicht auch aus China? Nein, wie es Claus Pándi sagte: „Diese Runde war eine perfekte Tourismus-Werbung für Kärnten“. Mit g´standenen Politikern, Kärntner Sonne und manchmal Kärntner Wind.
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
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