Der rote Stiftungsrat Heinz Lederer bricht im Talk mit Katia Wagner eine Lanze für das ORF-Programm. Ob es so gut ist, dass es sich auch ohne Abgabe tragen würde? „Ja, ich würde für ‚Dancing Stars‘ auch freiwillig zahlen. Und ich wette, dass die Mehrheit auf unserer Seite ist“, ist er sich sicher.
Über sechs Millionen Zuseher und Konsumenten der Angebote würden Lederer recht geben, dass das ORF-Programm bei der Bevölkerung gut ankäme. Außerdem sei auch demokratiepolitisch die Arbeit des ORF für Österreich wichtig. Die neue Finanzierungsform des ORF, die Haushaltsabgabe, die bald wohl jeder zu bezahlen hat, findet Lederer nicht grundsätzlich schlecht, er wünsche sich aber eine soziale Staffelung.
Volksabstimmung über GIS neu „populistisch“
Der Mediensprecher der ÖVP, Kurt Egger, verteidigt die Idee der Haushaltsabgabe. Die Diskussion sei zwar noch nicht abgeschlossen, aber der Verfassungsgerichtshof habe nun einmal das derzeitige GIS-Modell als nicht rechtmäßig eingestuft, weswegen bis Ende des Jahres eine neue Finanzierungslösung her muss. Den Vorschlag der FPÖ einer Volksabstimmung, ob die Österreicher eine Haushaltsabgabe befürworten, sei allerdings „populistisch“.
Soll ‚Dancing Stars‘ extra kosten?
Anna Wallner, Journalistin bei „Die Presse“, bringt einen eigenen Vorschlag ein, wie sich der ORF in Zukunft finanzieren könnte. Sie denkt an eine Art „Basisdienst“ mit Nachrichten und Informationen für eine verpflichtende Abgabe von ein paar wenigen Euro geben und alles, „was darüber hinaus geht und aufwändige Produktionen sind wie ‚Dancing Stars‘ oder Filme“ müsse der Konsument bei Interesse mit einer Paywall-Schranke separat bezahlen.
„Das Ergebnis ist Wut der Bevölkerung“
Die Mediensprecherin der NEOS, Henrike Brandstötter, ist der Haushaltsabgabe grundsätzlich nicht abgeneigt. Sie vermisse aber, dass man die Zivilgesellschaft bei der Frage, wie der ORF in Zukunft auszusehen hat und was er leisten muss, nicht einbindet. Brandstötter versteht daher den Unmut der Menschen: „Das Ergebnis ist jetzt das größtmögliche Chaos, Irritation und Wut“.
‚Malcom Mittendrin‘ oder ‚The Big Bang Theory‘?
Angesprochen darauf, ob es amerikanische Serien im ORF-Angebot brauche, erklärt der Stiftungsrat Lederer, dass es auch Menschen gebe, „die sich das gerne anschauen“, deswegen müsse auch so ein Programm „natürlich muss das auch Platz haben“. Ob er selbst lieber ‚Malcom Mittendrin‘ oder ‚The Big Bang Theory‘ schaue? Lederer schaut zweiteres.
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