Bereits Bäume gefällt

Widerstand gegen neue Asylunterkunft in Linz

Oberösterreich
02.03.2023 12:15

Plötzlich und unangekündigt fuhren die Bagger auf: Am Mittwoch und Donnerstag wurden in der Lunzerstraße in Linz Bäume gefällt. Sie müssen einem Containerdorf für Flüchtlinge weichen. Aus der Stadtpolitik kommt massiver Widerstand.

„Der Soziallandesrat hat uns informiert, dass das Land auf dem Areal ein Flüchtlingsquartier installiert“, sagt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) auf „Krone“-Anfrage. Rund 50 Personen sollen demnächst in einem Containerdorf in der Lunzerstraße untergebracht werden. Er sei strikt dagegen, sagt Luger, ihm seien aber mangels Zuständigkeit die Hände gebunden. Die liegt in diesem Fall bei besagtem Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP).

Ungleichverteilung von Asylwerbern in OÖ
„Ich habe ihm mitgeteilt, dass wir bis auf Weiteres zusätzliche Quartiere in Linz ablehnen“, sagt Luger. Seine Begründung: Zum einen gebe es in Oberösterreich ohnehin schon eine Ungleichverteilung bei den Flüchtlingsunterkünften - zulasten der Landeshauptstadt. Zum anderen gibt Luger zu bedenken: „Die Hälfte der Menschen, deren Asylansuchen abgelehnt wurde, die aber aus unterschiedlichen Gründen trotzdem nicht abgeschoben werden, kommt nach Ende des Asylverfahrens zu uns in den Zentralraum. Die fallen uns nach drei Jahren voll in die Sozialhilfe.“ Daher sei es „inakzeptabel“, dass Linz noch zusätzlich Asylwerber aufnehmen soll.

„Massives Integrations- und Sicherheitsproblem“
Ein klares Nein zum Asylquartier kommt auch von FPÖ-Sicherheitsstadt Michael Raml - wenn auch aus anderen Motiven: „Wie die Vorfälle der letzten Monate bestätigten, haben wir in Linz bereits ein massives Integrations- und Sicherheitsproblem. Weitere Asylquartiere in der Landeshauptstadt würden vor allem die bereits bestehenden Probleme weiter verschärfen. Das kann doch niemand wollen“, argumentiert der Freiheitliche.

Er kündigt eine Resolution im Gemeinderat an Hattmannsdorfer und Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) an - mit der Forderung, „von der Errichtung und der Inbetriebnahme des Quartiers in der Lunzerstraße abzusehen“.

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