Kärnten-Wahl

FPÖ legte in impfskeptischen Gemeinden stark zu

Politik
06.03.2023 12:11

Ähnlich wie in Niederösterreich hat die FPÖ auch bei der Kärntner Landtagswahl in den impfskeptischen Gemeinden stärker gepunktet als anderswo. Während die Freiheitlichen landesweit knapp ein Viertel der Stimmen (24,55%) erreicht haben, waren es in Gemeinden mit besonders geringer Impfbereitschaft fast 35%.

Stall im Mölltal etwa gilt als ausgewiesen impfskeptisch: Nicht einmal die Hälfte der rund 1500 Einwohner hat sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Die dritte Impfung hat nur etwas mehr als ein Viertel der Bevölkerung - damit ist Stall Schlusslicht im Österreich-Vergleich. Für die SPÖ setzte es dort am Sonntag einen wahren Erdrutschverlust: Die Landeshauptmannpartei verlor die Hälfte ihrer Stimmen, während sich die FPÖ auf 54 Prozent fast verdoppelte.

Impfgegner wählten verstärkt FPÖ
Stall ist allerdings kein Einzelfall: Teilt man die Kärntner Gemeinden abhängig von ihrer Impfbereitschaft in vier Viertel, dann liegt die FPÖ in jenem mit der geringsten Durchimpfung bei knapp 35 Prozent der Stimmen - also um zehn Prozentpunkte mehr als im Landesschnitt. Darüber sind es immer noch 26 Prozent. In den Gemeinden mit höherer Impfbereitschaft liegt die FPÖ dagegen unter ihrem Landesschnitt.

Das entspricht auch dem Ergebnis der vom SORA-Institut durchgeführten Wahltagsbefragung. Demnach lag Corona bei den am meisten diskutierten Themen im Wahlkampf insgesamt nur an elfter Stelle - deutlich hinter der Inflation, der Zuwanderungs- und Integrationspolitik sowie der Ukraine-Krise. Für die Wähler der FPÖ war das Thema allerdings sehr wohl wichtig: Hier nannten 13 Prozent die Corona-Haltung der Partei als Grund, die FPÖ zu wählen. Damit lag das Wahlmotiv Corona bei den Freiheitlichen an der Spitze - gleichauf mit den sonstigen Positionen der Partei.

SPÖ als große Verliererin
Die SPÖ hat in Kärnten in den besonders impfskeptischen Gemeinden zwar schlechter abgeschnitten als im Landestrend, allerdings ist der Zusammenhang zwischen den Stimmenverlusten der Landeshauptmannpartei und der Impfbereitschaft in den Gemeinden weniger stark ausgeprägt als in Niederösterreich. Dort verlor die ÖVP in den impfskeptischen Gemeinden besonders stark und die schwarzen Verluste wanderten großteils zur FPÖ. In Kärnten startete die FPÖ dagegen von einem höheren Wert aus und von den SPÖ-Verlusten profitierten auch ÖVP und Team Kärnten.

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