SPÖ-Führungsdebatte

Tiroler Genossin wendet sich gegen Doskozil

Tirol
06.03.2023 14:21

Während sich Burgenlands SPÖ-Chef nach der Kärnten-Wahl mit Kommentaren zurückhielt und lediglich meinte, die Verluste im südlichsten Bundesland seien „natürlich nicht angenehm“ und es werde Diskussionen und Analysen geben müssen, kommen aus Vorarlberg und Tirol heftige Attacken gegen Hans Peter Doskozil.

Doskozil solle „endlich einmal an irgendeinem Gremium auf Bundesebene teilnehmen und dort offen seine Kritik kundtun“, forderte die Vorarlberger Genossin Gabriele Sprickler-Falschlunger. „Er ist nicht Manns genug, eine Diskussion in den Gremien zu führen. Er versteckt sich im Burgenland und hat nicht die Courage, über die Grenze zu kommen und an den Sitzungen teilzunehmen“, erklärte die Sprickler-Falschlunger noch am Wahlabend.

„Doskozil akzeptiert demokratische Entscheidung nicht“
Am Montag schlug dann auch die stellvertretende Vorsitzende der Tiroler Landespartei, Selma Yildirim in dieselbe Kerbe. Es könne nicht angehen, dass dieser seit Längerem zu Sitzungen der SPÖ-Bundesgremien „nicht kommt und demokratische Entscheidungen nicht akzeptiert“, betonte Yildirim gegenüber der APA.

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (Bild: APA)
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil

Auf die Frage, ob sie mit Sprickler-Falschlunger konform gehe, die gemeint hatte, dass es ihr „vollkommen unverständlich“ sei, wie Doskozil „so unsolidarisch sein kann und jedes Mal vor einer Wahl eine parteiinterne Diskussion befeuert“, meinte Yildirm: „Das kann ich nur unterstreichen“. Sie appelliere an Doskozil, „konstruktive Kritik“ zu üben und diese in den Gremien vorzubringen. Sie bezweifle, dass es dem Landeschef gefallen würde, wenn andere ständig die Politik im Burgenland kritisieren würden. Wenn man, wie die SPÖ, „Freundschaft“ als Parteigruß verwende, dann müsse man die mit diesem Begriff verbundenen Werte auch vorleben.

SPÖ-Vorarlberg-Chefin Gabriele Sprickler-Falschlunger geigt Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ihre Meinung. (Bild: APA/DIETMAR STIPLOVSEK)
SPÖ-Vorarlberg-Chefin Gabriele Sprickler-Falschlunger geigt Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ihre Meinung.

Unterstützung für Rendi-Wagner
„Mehrheiten müssen akzeptiert werden“, meinte Yildirim in Richtung Doskozil sowie „einiger weniger anderer“, die derzeit dazu beitragen würden, dass die SPÖ das Bild der „Streitpartei picken“ habe. Pamela Rendi-Wagner sei die demokratisch legitimierte und gewählte Vorsitzende. „Wir haben eine Entscheidung getroffen“, erinnerte die Tiroler Vizechefin. Es sei auch in der Parteigeschichte einmalig, dass sich Rendi-Wagner einem Vertrauensvotum der Parteibasis gestellt habe. Sie sei „zu hundert Prozent loyal“ gegenüber der Bundesparteichefin, versicherte Yildirim. Diese habe auch den Anspruch auf die Spitzenkandidatur bei der Nationalratswahl und solle die Partei auch in ebenjene Wahl führen.

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