SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wirft dem burgenländischen SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und dessen Umfeld „schmutzige Methoden“ vor. Die Bundesvorsitzende präsentierte sich wenige Tage vor einer Präsidiumssitzung in Wien für den Machtkampf gerüstet - und das mit offenem Visier. Unterdessen versuchen SPÖ-Granden zu kalmieren.
Der Showdown um die Macht in der SPÖ nimmt seinen Lauf. Aus Rendi-Wagner sprudelte es, als hätte man sie von einem alten Knebel befreit. „Böse Gerüchte und Drohungen gegen Mitarbeiter in Wien gibt es seit Jahren.“ Mutmaßlich von Mitarbeitern Doskozils, der recht unverhohlen vom Thron träumt. Dabei gab er sich selbst in letzter Zeit zurückhaltend. Es sollten die Wahlen der Parteikollegen in Kärnten und Salzburg nicht gestört werden.
Störfeuer wurden dennoch weiter entfacht. Jüngste Posse in roten Kutten: Angeblicher Zahlungsstopp von Mitgliedsbeiträgen aus dem Burgenland. SPÖ-Geschäftsführer Christian Deutsch sprach davon, Landesgeschäftsführer Roland Fürst widersprach und lieferte Zahlungsbelege.
Zu den „Heckenschützen"-Vorwürfen wollten sich weder Doskozil noch Fürst äußern. Man hält sich zurück. Zumindest bis zum Präsidium nächsten Mittwoch. Dazu hat Rendi-Wagner ihren Kritiker einbestellt.
SPÖ-Granden appellieren, Fehde zu beenden
SPÖ-Granden wie ÖGB-Boss Wolfgang Katzian sehen die Selbstdemontage mit Grauen. Differenzen müssten intern geklärt werden, sagt auch Ex-SPÖ-Innenminister Karl Schlögl zur „Krone“: „Ich bin traurig über diese Eskalation und dass man sie über Briefe und Medien austrägt.“ Die SPÖ sei dann stark, wenn sie breit aufgestellt sei. „Das ist leider nicht der Fall.“ Schlögl sieht in der Debatte um Personen in Wahrheit eine um Inhalte - Migration, Soziales etc. Der ehemalige Innenminister fordert: „2024 wird im Bund gewählt. Da braucht es bald klare Ausrichtungen. Egal, wer an der Spitze steht.“
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