Noch ist unklar, wie es in Grünau weitergeht. Das Ende des Skibetriebes hätte Auswirkungen auf die ganze Region, würde Arbeitsplätze kosten. Aber es könnte auch der Beginn eines neuen Konzeptes für das ganze Almtal sein.
Eigentlich sollte Christian Silberleithner enttäuscht sein. Denn nach dem Brief von fünf Grundbesitzern, der das Ende des Skibetriebs am Kasberg bedeuten könnte, schien sein Kampf um ein völlig neues Konzept für die Region verloren. Doch Silberleithner glaubt an die Chance, bleibt kämpferisch. Denn ein Satz in dem Brief macht ihm Mut. Die Grundbesitzer schreiben da: „Wir suchen den Dialog zu einem ökologisch und wirtschaftlich tatsächlich nachhaltigen Zukunftskonzept für den Kasberg.“ Und genau das will Silberleithner. „Es geht nicht nur um den Skibetrieb, es geht auch um die Almtalbahn, die Nahversorger und die Gastronomie - es geht um die ganze Region. Aber jeder muss seinen Beitrag leisten, auch die Einheimischen“, sagt er.
Es muss weiter kleine und relativ günstige Familienskigebiete geben, die schnell erreichbar sind. Sonst wird das Skifahren zu einem Sport für Privilegierte, für die Geld keine Rolle spielt und die sich das leisten können.
Herta Neiß, Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte MBA-Tourismusmanagement JKU
Eine Sichtweise, der auch Herta Neiß zustimmt. Sie unterrichtet und forscht an der JKU am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und im Bereich Tourismusmanagement. „Das Wichtigste im modernen Tourismus ist, die Bevölkerung einzubinden. Die Entscheidungen müssen transparent sein. Das gehört dazu, wenn man von Nachhaltigkeit und Regionalität spricht“, sagt sie im Gespräch mit der „Krone“. Natürlich dürfe man das Thema Klimaschutz nicht vergessen. „Gerade Skigebiete wie der Kasberg, der sehr niedrig liegt, werden in Zukunft weniger Schnee haben“, so Neiß. Das müsse man berücksichtigen. Von einem Ende des Skifahrens am Kasberg warnt sie. „Es muss weiter kleine und relativ günstige Familienskigebiete geben, die schnell erreichbar sind, sonst wird das Skifahren zu einem Sport für Privilegierte, für die Geld keine Rolle spielt und die sich das leisten können.“
In einem sind sich Silberleithner und Neiß jedenfalls einig: „Diese Krise und die intensive Diskussion kann auch eine Chance für die ganze Region sein.“ Deshalb gab es Donnerstagabend in Grünau auch eine Demonstration, die sich für den Erhalt das Kasbergs einsetzte.
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