Ein Sturm ist seit der Nacht auf Samstag über Ostösterreich hinweggefegt. In Wien, Nieder- und Oberösterreich gab es vermehrt Einsätze der Feuerwehren, die die Schäden beseitigen mussten. Geosphere Austria berichtete über Windspitzen von rund 111 km/h auf der Jubiläumswarte in Wien.
In der Bundeshauptstadt wurden wegen des Sturms der Schlosspark und der Zoo Schönbrunn aus Sicherheitsgründen vorläufig geschlossen. In Linz wurde sogar das Dach der Kammerspiele großteils zerstört.
Im Laufe des Tages erwartete der Wetterdienst ein Abklingen des Sturms. „Im Osten ist damit allerdings erst gegen Abend zu rechnen“, sagte Geosphere-Sprecher Thomas Wostal. Besonders in der Nacht auf Samstag sei es stürmisch gewesen. Geosphere hatte für Samstag eine orange Sturmwarnung ausgegeben.
Sturmböen über 100 km/h im Laufe des Tages möglich
Die Berufsfeuerwehr Wien berichtete von 50 Einsätzen als Folge des Sturms. „Dabei hat es sich um umgestürzte Bäume, Gerüstteile sowie lose Dachziegel und Fenster gehandelt“, sagte Sprecher Lukas Schauer. Am Vormittag wurden in der Wiener Innenstadt rund 86 km/h gemessen. Stellenweise könne es im Tagesverlauf auch zu Böen von über 100 km/h kommen, hieß es zudem von Geosphere.
Besuch des Tiergartens Schönbrunn nicht möglich
Der Zoo Schönbrunn informierte bereits am Freitag seine Besucher über die Sperre. „Aufgrund des vorhergesagten Sturms am Samstag, dem 11. März, können die Österreichischen Bundesgärten den Schönbrunner Schlosspark in der Früh nicht öffnen. Deshalb ist auch ein Besuch des Tiergartens ab 9 Uhr nicht möglich“, wurde mitgeteilt. Man werde informieren, sobald der Zoo wieder aufsperren kann.
Das Sturmtief hielt auch Feuerwehren in ganz Niederösterreich auf Trab. Bis zum frühen Vormittag habe es rund 100 Alarmierungen wegen Sturmschäden gegeben, sagte Feuerwehr-Sprecher Franz Resperger auf APA-Anfrage. Zum überwiegenden Teil habe es sich dabei um kleinere Routine-Einsätze wie umgestürzte Bäume und Plakatwände oder abgetragene Dachziegel gehandelt. Laut Resperger erwarte man bei der Feuerwehr bis zum frühen Nachmittag noch mehrere weitere sturmbedingte Einsätze, danach sollte der Wind laut Wetterprognose abflauen. Am Buchberg wurden laut Geosphere Spitzen von rund 151 km/h gemessen.
In Heidenreichstein (Bezirk Gmünd) ist in der Nacht ein Baum auf das Dach eines Wohnhauses gestürzt. Ein Ast durchbohrte dabei die Außenhülle des Gebäudes und drang ins Schlafzimmer einer Frau. Er verfehlte die Schlafende nur um einen halben Meter, berichtete die Feuerwehr Heidenreichstein auf ihrer Website.
Zug musste wegen Sturm evakuiert werden
In Oberösterreich berichtete das Landesfeuerwehrkommando landesweit von rund 60 Einsätzen, die meist durch umgerissene Bäume ausgelöst worden waren. Verletzte gab es aber keine. In St. Pankraz (Bezirk Kirchdorf) wurden die Einsatzkräfte Freitagabend für die Evakuierung eines Zuges gerufen. Der Wind hatte die Oberleitung beschädigt. Für die 35 Passagiere wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
In der Landeshauptstadt wurde das Dach der Kammerspiele großteils zerstört. Wie das Landestheater in einer Presseaussendung am Samstag bekannt gab, wurde „das Blechdach des Bühnenturms quasi wie Stanniolpapier zerknüllt“, so Thomas Königstorfer, kaufmännischer Direktor des Landestheaters. Trümmer des Daches stürzten aber nicht in die Tiefe, auch bei diesem Vorfall wurde daher niemand verletzt. Für Samstag waren ohnehin keine Vorstellungen geplant gewesen. Ob der Sturmschaden den Vorstellungsbetrieb der kommenden Tage beeinträchtigt, werde noch untersucht.
In Berndorf bei Salzburg (Flachgau) wurde eine 23-jährige Pkw-Lenkerin in der Nacht von einem umstürzenden Baum getroffen und dabei in ihrem Wagen eingeklemmt. Die Frau aus dem Bezirk Braunau musste von der Feuerwehr aus dem Wrack geschnitten werden. Sie kam in das UKH Salzburg, berichtete die Polizei.
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