Neue Anlage in Graz

Steirer mischen beim künstlichen Treibstoff mit

Steiermark
14.03.2023 06:30

In der EU ist ein Streit um die Verkehrswende ausgebrochen. Dabei betritt eine Technologie die Bühne, in der Steirer Pionierarbeit leisten.

Gehören die Straßen in Zukunft den Elektroautos alleine? Über diese Frage wird nicht nur in der EU derzeit hitzig debattiert. Eine immer größere Rolle in dieser Diskussion spielen synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels. Dieser Sprit, der völlig ohne fossile Brennstoffe auskommt, könnte helfen, die CO2-Bilanz des Straßenverkehrs massiv zu senken. Die Steiermark mischt bei dieser Technologie ganz vorne mit.

Neue Pilotanlage um 15 Millionen Euro
„Gemeinsam mit AVL, der Montanuni und der Technischen Universität haben wir das weltweit effizienteste Verfahren für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe entwickelt“, erklärt Jürgen Roth, Unternehmer und Vorsitzender der eFuel Alliance Austria im Gespräch mit der „Steirerkrone“.

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Die Politik in Europa ist noch uneins, ob man E-Fuels und Elektromobilität als gleichberechtigt ansieht. Unsere Meinung ist: Zwei Pferde können die Klima-Kutsche schneller aus dem ,CO2-Dreck’ ziehen als eines.

Jürgen Roth, Unternehmer und Vorsitzender der eFuel Alliance Austria

An dem Projekt wird seit fünf Jahren geforscht, nun konnte ein Prozess entwickelt werden, in dem die eingesetzte Energie um 37 Prozent effizienter genutzt wird als bei der Konkurrenz. „Am Reißbrett funktioniert bereits alles, jetzt werden wir in Graz eine erste Testanlage errichten.“ 15 Millionen Euro werden investiert, gegen Ende des Jahres soll der erste Liter des steirischen E-Fuels fertig sein.

Bei der Technologie sind die heimischen Forscher federführend, nun geht es laut Roth aber darum, die nötigen Investoren vom Standort zu überzeugen. Denn aktuell fließt das große Geld in diesem Bereich eher in die USA oder nach Australien. Die EU habe Aufholbedarf. „Die Politik in Europa ist noch uneins, ob man E-Fuels und Elektromobilität als gleichberechtigt ansieht“, so Roth.

Steirische Technologief ür die Welt
„Aber nur weil eine Anlage in den USA errichtet wird, heißt das nicht, dass sie nicht mit Technologie und Know-how aus Graz ausgestattet wird.“ Bis spätestens 2050 könnten synthetische Kraftstoffe den Sprit aus Erdöl komplett ersetzen, eine Beimischung ist bereits möglich. Schätzungen aus Deutschland gehen davon aus, dass E-Fuels um 1,20 bis 1,70 Euro pro Liter produziert werden könnten - technologischer Fortschritt vorausgesetzt.

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