Zahlen veröffentlicht
Krieg und Spannungen: So rüstet Europa jetzt auf
Während die globalen Rüstungsimporte zurückgehen, steigen sie besonders in Europa und Ost-Asien. Das liegt am Krieg in der Ukraine sowie an China und Nordkorea.
Wegen der Spannungen mit Russland hat Europa in den vergangenen Jahren massiv aufgerüstet. Die Waffenimporte stiegen im Zeitraum 2018 bis 2022 im Vergleich zu den Jahren zuvor um 47 Prozent, in den europäischen NATO-Ländern waren es sogar um 65 Prozent mehr. Nutznießer der Entwicklung sind die USA, die ihre Position als größter Waffenexporteur weiter ausbauten, wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts (SIPRI) hervorgeht.
Kurioserweise gehen jedoch die globalen Waffentransfers zurück, um 5,1 Prozent, vor allem in „klassischen“ Krisenregionen wie Afrika (minus 40 Prozent), Amerika (minus 21 Prozent) und Nahost (minus 8,8 Prozent).
Japan änderte nationale Sicherheitsstrategie
Einen Anstieg gab es hingegen wegen der geopolitischen Spannungen mit China und Nordkorea bei den Waffenimporten in Ostasien und Australien. Die größten Zuwächse verzeichneten die US-Verbündeten Südkorea (plus 61 Prozent) und Japan (plus 171 Prozent). Japan änderte erst vor kurzem seine nationale Sicherheitsstrategie und gab die traditionelle militärische Zurückhaltung auf. Die Regierung in Tokio will dafür sogar den sogenannten „Friedensartikel“ in der Verfassung, der Japan kriegerische Aktivitäten verbietet, ändern.
Indien, Saudi-Arabien und Katar kaufen am meisten
Hauptlieferant weltweit waren die USA. Russlands Export ging hingegen zurück, da der Kreml die Waffen für den Ukraine-Krieg selbst benötigt. Der größte Waffenimporteur der Welt bleibt Indien, auch wenn dessen Einfuhren im Untersuchungszeitraum zurückgingen. An zweiter Stelle folgen Saudi-Arabien und das kleine Emirat Katar, das seine Waffenimporte zuletzt um 311 Prozent steigerte. An vierter und fünfter Stelle der Rüstungsimporte liegen Australien und China.
Ukraine: Anstieg von über 8000 Prozent
Welches Land derzeit insgesamt den größten Zuwachs an Waffenkäufen hat, überrascht nicht: Für die Ukraine berechnet das Stockholmer Friedensforschungsinstitut einen Zuwachs von 8631 Prozent.
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