ÖVP Nummer eins

Dieses Wahlkampf-Budget haben Salzburgs Parteien

Salzburg
14.03.2023 07:45

Was 2018 noch möglich war, ist heuer gescheitert: Für die Salzburger Landtagswahl am 23. April haben sich die Parteien nicht auf ein Fairnessabkommen einigen können. Knackpunkt waren die Gelder, die in die Wahlschlacht geworfen werden sollen.

 Die ÖVP setzte die Kostenobergrenze bei einer Million Euro - das Limit von 2018 - an und war nicht bereit, diese Latte tiefer zu legen. Alle anderen Parteien wollen und/oder können heuer nur erheblich weniger ausgeben.

Die Volkspartei ist der Meinung, „dass ein Landtagswahlkampf außer für Kleinparteien mit 500.000 Euro nicht machbar“ ist, erklärte ÖVP-Salzburg-Generalsekretär Wolfgang Mayer. Und die Partei verordnete sich selbst eine Obergrenze: „Eine Million Euro, nicht darüber“, so Landesgeschäftsführer Nikolaus Stampfer. Aber auch die Vorschläge der ÖVP, alle Schaltpläne - etwa für Plakate, Inserate oder Radiospots - samt ihren Kosten offenzulegen und sich auf Beschränkungen und Transparenz bei den Plakatstandorten zu verständigen, fand keine Zustimmung der anderen Parteien. 

Bei der SPÖ gibt es einen aufrechten Beschluss des Landesparteivorstands, der grundsätzlich ein Wahlkampfbudget in der Höhe von 650.000 Euro bewilligt. Man wolle aber mit rund 500.000 Euro auskommen. Das wäre etwa die Hälfte der Walhkampfkosten 2018. 

SPÖ will Kosten offenlegen
Ziel sei es, mit dem Geld nachhaltig umzugehen. Zwar könne man etwa auf Give-Aways nicht ganz verzichten („Das gehört dazu“), viel mehr als Kugelschreiber, Traubenzucker, Müsliriegel und Folder werde es heuer aber nicht geben. „Für die Geschenke wählt uns keiner“, sagt Landesgeschäftsführer Gerhard Forcher. Die Wahlkampfkosten sollen nach der Wahl veröffentlicht werden. 

Die FPÖ bezifferte ihr Wahlkampfbudget mit 750.000 Euro. Das Geld solle in Zeiten von Teuerung und Krise besonders sorgfältig ausgegeben werden. Neben klassischen Plakaten setze die Partei in diesem Wahlkampf vor allem auf die Sozialen Medien, wo die FPÖ traditionell stark unterwegs sei. Dafür würden weniger Inserate geschaltet als in den vergangenen Jahren, erklärte Kamper.

Die Grünen bedauerten, dass keine Einigung auf eine Obergrenze zustande kam. „Ich halte es für kein gutes Signal. Wir tun uns alle keinen Gefallen damit, wenn wir uns wechselseitig so beschädigen“, sagte Landesgeschäftsführer Simon Heilig-Hofbauer. Die Öko-Partei hat sich einen finanziellen Rahmen von 500.000 Euro gesetzt. „Da hat sich nichts geändert“, sagte der Geschäftsführer. 

Die Grünen rund um Martina Berthold bedauern, dass es bezüglich einer Obergrenze keine Einigung gab. (Bild: Tschepp Markus)
Die Grünen rund um Martina Berthold bedauern, dass es bezüglich einer Obergrenze keine Einigung gab.

Ein Euro pro Einwohner
Nach dem Scheitern des Fairnessabkommens haben die NEOS Ende 2022 einen neuen Anlauf für ein „Solidaritätsabkommen“ gestartet, das die Ausgaben auf einen Euro pro Landesbürger - am 1. Jänner waren es 568.468 - limitieren soll. Sie blieben damit alleine auf weiter Flur, halten aber für sich selbst daran fest. Eine halbe Million Euro wirft die Partei aus Eigenmitteln - Rücklagen und Förderungen - in den Wahlkampf-Topf, sagte Landesgeschäftsführer Nikolaus Glaser.

Spenden sollen diesen noch bis zum Maximum von einem Euro je Einwohner auffetten. Knapp ein Drittel des Budgets wird laut Glaser auf Plakatwände und -ständer geklebt, 60.000 bis 70.000 Euro sind für Inserate vorgesehen. Bei den Give-Aways wolle man keinesfalls Wegwerf-Produkte, sondern „was Sinnvolles“ an die Frau und den Mann bringen, rund 20.000 Euro sind dafür reserviert.

Andrea Klambauer von den NEOS. (Bild: Tschepp Markus)
Andrea Klambauer von den NEOS.
Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus). (Bild: Tschepp Markus)
Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus).

Im Vergleich mit den Landtagsparteien fallen die Wahlkampfbudgets der Kleinparteien bescheiden aus. 30.000 Euro will die KPÖ Plus investieren - ein Mix aus Eigenmitteln, Mitgliedsbeiträgen und Spenden. „Das ist ein sehr kleines Budget“, sagte Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl. Der größte Verbündete im Wahlkampf sei aber ohnehin nicht exzessives Marketing, sondern die Realität der Menschen - mit immer teurerem Wohnen oder die Obus-Misere in der Landeshauptstadt. Der Liste WIRS („Wir sind Salzburg“) stehen eigenen Angaben rund 50.000 Euro zur Verfügung, die MFG hat dazu bisher keine Angaben gemacht. 

Porträt von Salzburg-Krone
Salzburg-Krone
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