Vor Start der entscheidenden Sitzungen der SPÖ am Mittwoch trat David Egger in Wien noch vor Kameras und Mikrofone: „Ich will heute eine gemeinsame Einigung“, so der Salzburger SPÖ-Chef und Spitzenkandidat. „Und ich will, dass bis 23. April Ruhe ist.“ Die Landtagswahl sei ja auch noch zu schlagen.
Am Abend - nach der Entscheidung - folgte nur noch eine schriftliche Stellungnahme der Salzburger Sozialdemokraten, denn zur Causa sei alles gesagt. Sie endete damit: „David Egger steht ab sofort ausschließlich für Fragen in inhaltlichem Zusammenhang mit der Landtagswahl zur Verfügung.“
Pam, Christian, Gabi und David - ohne Hans Peter
Im Streit um den Vorsitz der SPÖ stand Egger oft einen Schritt näher an Hans Peter Doskozil als an der Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Zum offiziellen Wahlkampfauftakt der Genossen am Freitag kommt dennoch Rendi-Wagner in die Mozartstadt. Auch Ex-SPÖ-Chef Christian Kern und Ex-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller werden da sein. Der Landeshauptmann des Burgenlands bleibt in Eisenstadt. Doskozil war aber schon im Februar auf gemeinsamer Salzburg-Tour mit David Egger.
Ich bin froh über eine Entscheidung. Ich bin aber nicht nur Sozialdemokrat, sondern auch Demokrat. Daher trage ich eine Wahlentscheidung mit und unterstütze den Vorsitzenden.
Andreas Haitzer, Bürgermeister Schwarzach/Pongau
„Streit auf dem Rücken der Menschen“
Der Streit um die SPÖ-Führung hat sich bis tief in die Salzburger Gemeinden ausgewachsen. Oberndorfs Bürgermeister Georg Djundja etwa ist richtig sauer. „Der Streit, der auf übergeordneter Ebene, in Wien, geführt wird, der wird auf dem Rücken der Menschen in den Gemeinden ausgetragen. Das geht nicht.“
Für den Wahlkampf in Salzburg passiert das alles zur Unzeit. Ich glaube, dass Hans Peter Doskozil eher eine Veränderung für die Menschen in Österreich erreichen kann.
Alexander Stangassinger, Bürgermeister Hallein
Ähnlich sehen es auch andere Salzburger SPÖ-Mitglieder. Zudem, so hört man, drohe durch die Führungsdebatte der Salzburger Partei zunehmender Identitätsverlust. Man solle den Fokus endlich auf Salzburg setzen, anstatt nach Wien oder ins Burgenland zu schielen. Gerade vor der Wahl.
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