Karibik-Kreuzfahrt

Gediegenes Inselhüpfen

Reisen & Urlaub
17.03.2023 13:04

Die Holland America Line blickt auf eine 150-jährige Geschichte auf hoher See zurück. Gehobene Kreuzfahrten im Luxussegment sind ihr Markenzeichen. Natürlich auch in die Karibik.

Das laute Signalhorn fährt einem derart in den Körper, dass einem beinahe der Drink aus der Hand fällt. Falls es wer bis dahin noch nicht gemerkt hat, dem wird lautstark klar gemacht, dass sich das Kreuzfahrtschiff nun in Bewegung gesetzt hat. Unterwegs auf dem Atlantischen Ozean Richtung Karibik. Die Gäste haben es sich auf den Decks der „Nieuw Statendam“, eines von 11 Kreuzfahrtschiffen der Holland America Line, versammelt und zelebrieren das Auslaufen aus dem Hafen Fort Lauderdale in Florida. Gemeinsam mit dem rund 40 Kilometer entfernten Hafen in Miami der Ausgangspunkt für Schiffsreisen in die Karibik. Besonders im Winter zieht es die Urlauber naturgemäß in wärmere Gefilde. Vor allem diejenigen weit über 50, die ihre wohlverdiente Pension erreicht haben und dementsprechend viel Zeit mitbringen. Gerne wird auch für längere Zeit auf einem Schiff verweilt, wie man von einem älteren Ehepaar aus Montana erfährt. Sie befinden sich schon die vierte Woche an Bord und berichten gerade via Facetime unter der warmen Sonne Floridas den Daheimgebliebenen über die nächsten Ziele ihrer Route.

150 Jahre Seefahrtstradition Die Holland America Line ist eine ursprünglich niederländische Reederei, einst von Rotterdam aus die führende Anlaufstelle für Auswanderer aus Europa in die USA. Heutzutage, 150 Jahre später, beglückt sie ihre Kunden mit den Freuden einer Kreuzfahrt im Luxus-Segment. Hauptsitz ist mittlerweile in Seattle und das Publikum vorwiegend – ältere – amerikanische Urlauber. Wer sich auf einem Schiff der Flotte einschifft, der sollte daher der englischen Sprache mächtig sein.

Seit 150 Jahren sticht die Holland America Line in See. Hier: die „Nieuw Statendam“. (Bild: Diana Krulei)
Seit 150 Jahren sticht die Holland America Line in See. Hier: die „Nieuw Statendam“.

Das Jubiläum wird heuer mit besonderen „Heritage Cruises“ mit speziellen Destinationen, die eng mit der Geschichte der Reederei verbunden sind, gefeiert. Bei den Erzählungen über seinen traditionsreichen Arbeitgeber kommt Cruise & Travel Director, Gage Griffin, abends im Theater aus dem Schwärmen nicht heraus. Mit 24 Jahren ist der quirlige Amerikaner aus Kentucky übrigens der jüngste in seinem Job, den die Flotte jemals auf einem Schiff hatte.

Gage erinnert uns auch täglich unermüdlich über Lautsprecher an die zahlreichen Programmpunkte. Frühmorgens gibt es Tai Chi oder Yoga rund um die zwei Pools auf Deck 9. Die sportlichen Aktivitäten sind naturgemäß eher der Zielgruppe angepasst. Bei amerikanischem Publikum hoch im Kurs ist natürlich Freizeitspaß in Form von Quizspielen, Bingo oder Cornhole. Letzteres besser bekannt als „Sackloch“, bei dem mehrere Spieler abwechselnd versuchen, mit Mais gefüllte kleine Säckchen in ein Loch auf einem Brett zu befördern. Zur täglichen Bingo-Runde sollte man pünktlich erscheinen, will man einen Platz an den vorderen Tischen ergattern. Zugegeben, ja, das Adrenalin kann überraschenderweise durchaus dabei ansteigen. Geistig notiert man sich die Uhrzeit für die morgige Partie.

Postkartenidylle beim karibischen Inselhüpfen
Davor steht für die Gäste an Bord ein Abstecher auf die Insel Half Moon Cay auf dem Plan. Eine Privatinsel, die zu den Bahamas gehört und sich im Besitz der Reederei befindet. Hier erwartet einen eine Karibik-Bilderbuchkulisse vom Feinsten. Weißer Sand, türkisblaues Wasser und Palmen, so weit das Auge reicht. Kleine Boote bringen die Kreuzfahrer zum Strand. Wer will, geht schnorcheln, reiten am Strand, erkundet die Lagune oder betrachtet gedankenverloren die Postkartenidylle vor seiner Strandliege, bevor es zurück aufs Schiff geht. Wo abends viele Gäste in bunten Hawaii-Hemden Beweis sind, dass der Souvenirshop auf der Insel kräftig frequentiert wurde.

Eagle Beach in Oranjestad auf Aruba (Bild: Nataraj - stock.adobe.com)
Eagle Beach in Oranjestad auf Aruba

Je mehr die Reise fortschreitet, desto zahlreicher werden die Mitbringsel. T-Shirts, Badetaschen oder Schirmkappen von Aruba oder Curaçao, den nächsten beiden Zielen, sind gegen Ende allgegenwärtig. Beide Inseln können sich mit Recht rühmen, die schönsten Strände der Welt zu haben. Man hat fast die Qual der Wahl. Aber auch Ausflüge ins Inselinnere bieten durchaus interessante Einblicke.

Begehrtes Fotomotiv: die farbenprächtigen Häuser in Willemstad auf Curaçao. (Bild: Tilo Grellmann - stock.adobe.com)
Begehrtes Fotomotiv: die farbenprächtigen Häuser in Willemstad auf Curaçao.
Naturbrücke von Andicuri (Bild: Diana Krulei)
Naturbrücke von Andicuri

Eindeutiger Vorteil einer Kreuzfahrt: Kein ständiges Kofferpacken
Man schippert äußerst angenehm mehrere Destinationen ab, ohne den Koffer ständig ein- und auszupacken oder das Hotel zu wechseln. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, findet auch Louis Ménard aus Montreal, Kanada. Der Stammgast ist passionierter Wiederholungstäter in puncto Kreuzfahrten.

INFOS

Ausgangspunkt für Karibikkreuzfahrten sind meistens die Häfen Miami oder Fort Lauderdale in Florida. Generell ist die beste Reisezeit November bis April.

  • ALLGEMEINE AUSKÜNFTE:
    Holland America Line: www.hollandamerica.com
  • ANGEBOT:
    z. B.: 3.-12. 11. 2023, 9 Nächte Südkaribik, p. P. ab 1984 € (exkl. Flug), Fort Lauderdale-Curaçao-Bonaire- Aruba- Bahamas-Fort Lauderdale, Balkonkabine, inkl. Getränke- & Internet-Paket, 1x Landausflug, 1x Spezialitätenrestaurant

Wer sein Talent nicht nur beim Line-Dance an Deck erproben will und etwas mehr Stille sucht, der kann sich beim Malen für Erwachsene oder Origami-Falten in ruhiger Atmosphäre kreativ austoben. Langeweile kommt garantiert keine auf. Wenn man nicht gerade der gehobenen Kulinarik in einem der Restaurants an Bord frönt, wird man bestens unterhalten. Für manche schon so gut, dass sie auf Landgänge verzichten. So auch der 72-jährige Louis Ménard, der sichtlich gerührt erzählt, dass er soeben für 300 Tage auf See ausgezeichnet wurde. Wie viele Kreuzfahrten er schon gemacht hat? „Ich habe aufgehört mitzuzählen, aber so 80–100 werden es schon sein.“ Der Holland America Line ist er dabei stets treu geblieben. „Als sie meiner Frau und mir bei unserer ersten Reise gleich ein Kabinen-Upgrade angeboten haben, da hatten sie mich schon eingefangen“, schmunzelt er. Auch Louis entflieht regelmäßig den kalten Wintern seiner Heimat und begibt sich auf das Schiff. Er schätzt das zeitlos-elegante Interieur des Schiffes und die Restaurants. Die Lieblingsbeschäftigung des pensionierten Professors, der skurrilerweise die ruppige See bevorzugt, denn „dann fühlt es sich an, wie von einer Mutter in den Schlaf geschaukelt zu werden“: mit einem Buch auf dem Kabinenbalkon sitzen und lesen. Ab und zu einfach nur aufs Wasser schauen. Wer das lange genug macht, der hat auch das Glück, Delfine zu beobachten.

Bevor wir wieder in Florida an Land gehen, steht noch unbedingt eine Runde Bingo an. Als Preis winkt schließlich eine Kreuzfahrt ...

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