Mit Milliardenhilfen

Schweizer Bankenbeben: UBS übernimmt Credit Suisse

Wirtschaft
19.03.2023 19:43

Die Zukunft der Credit Suisse ist entschieden. Die schwer angeschlagene Großbank wird vom größeren Lokalrivalen UBS übernommen. Das gaben der Schweizer Bundesrat sowie Vertreter der beiden Institute und der Aufsichtsbehörden Sonntagabend bekannt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) unterstützt die Übernahme mit einer Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken (rund 101 Mrd. Euro) an beide Banken. Es ist die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise vor 15 Jahren.

Vorausgegangen war ein das ganze Wochenende dauernder Verhandlungsmarathon, an dem die Beteiligten der beiden Banken sowie Spitzenvertreter von Politik und Aufsichtsbehörden teilgenommen hatten.

Im Bedarfsfall umfassende Liquidität sichergestellt
Um allfällige Risiken für die UBS zu reduzieren, spreche der Bund der UBS zudem eine Garantie im Umfang von neun Milliarden Franken zur Übernahme von potenziellen Verlusten aus, heißt es weiter. Mit den getroffenen Maßnahmen werde sichergestellt, dass die SNB der Credit Suisse im Bedarfsfall umfassend Liquidität zur Verfügung stellen kann.

Die beiden Banken waren von der Politik und den Aufsichtsbehörden zum Zusammenschluss gedrängt worden. Der Schweizerische Bundesrat hatte am Wochenende mehrere Sitzungen zur Situation der CS abgehalten.

Nationalbank eilte zur Hilfe
Die schlingernde Großbank Credit Suisse hatte zuletzt unter erheblichem Vertrauensverlust der Anleger gelitten. Der Aktienkurs war auf ein Rekordtief gefallen, nachdem der größte Investor der Bank die Bereitstellung von weiterem Kapital ausgeschlossen hatte und das Institut weiter mit Geldabflüssen zu kämpfen hatte. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stellte dann dem Institut zunächst Kredite bis zu 50 Milliarden Franken (knapp 51. Mrd. Euro) zur Verfügung. Für die Notenbank, Finanzaufsicht und Regierung ging es auch darum, eine allgemeine Bankenkrise zu verhindern.

Schweizer Regierung stand unter Druck
Die Schweizer Regierung in Bern stand unter erheblichem Druck, die Lage zu stabilisieren und die Credit Suisse zu stützen. Denn das Geldhaus ist einer der weltweit größten Vermögensverwalter und gehört zu den 30 global systemrelevanten Banken, deren Ausfall das internationale Finanzsystem erschüttern würde. In die Gespräche zur Not-Übernahme waren nach Medienberichten unter anderem auch die US-Behörden einbezogen. Dort sind beide Banken sehr aktiv.

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