Er war selber einer - und hat schon vor ein paar Jahren, nach den Rücktritten von Erwin Pröll und Josef Pühringer als Landeshauptleute vom „Ende der Landesfürsten“ gesprochen - Herman Schützenhöfer, Landeshauptmann in der Steiermark, der im Sommer des Vorjahres 70-jährig von seinem Amt zurücktrat. Da war wieder die Rede vom Ende der Landesfürsten, wenig später, nach dem Rückzug des Tirolers Günther Platter dann gleich noch einmal. Da blieb immerhin noch ein Trio mit „fürstlichen“ Zügen nicht zuletzt ob ihrer Erfolge zurück: Peter Kaiser in Kärnten, Wilfried Haslauer in Salzburg und Johanna Mikl-Leitner in Niederösterreich (von den Landesherren in Wien, dem Burgenland und Vorarlberg einmal abgesehen). Mittlerweile sind Kaiser und Mikl-Leitner die Flügel von den Wählern gehörig gestutzt worden, Wilfried Haslauer steht das noch bevor - auch ihm drohen bei den Salzburger Landtagswahlen im April mehr oder weniger deutliche Verluste. Das Zeitalter der Allmächtigen sei vorbei, sagt Politologin Stainer-Hämmerle, die Zeit der Fürsten abgelaufen, weiß auch Medienmanager Hans Mahr. Aber Hermann Schützenhöfer sagt wie so oft Richtiges: „Charismatische Führungspersonen sind immer gefragt.“ Doch genau an solchen mangelt es zusehends!
ÖVP-Personalreserve. „Charismatische Führungsperson“ - diese Zuschreibung wäre für Innenminister Gerhard Karner wohl (noch?) um einige Klassen zu hoch gegriffen. Aber Innenpolitik-Insider Claus Pándi war vom Auftritt des Niederösterreichers in der gestrigen ORF-Pressestunde einigermaßen angetan, wie er in seinem Kommentar für die Montags-„Krone“ zum Ausdruck bringt. Da sei nämlich nicht der „robuste ÖVP-Funktionär der Stahlhelmfraktion“ zu sehen gewesen, „sondern ein besonnener Politiker, der sogar auf die merkwürdigsten Bemerkungen der Fragesteller höflich und gelassen reagierte“. Man habe sich kaum des Eindrucks erwehren können, dass ihm „die schwarz-blaue Verpartnerung in seinem Heimatland“ einigermaßen peinlich sei. Auch im Themenfeld des sehr komplexen Migrationsmanagements habe er sich um ausgewogene Erklärungen bemüht. Es sei möglich, meint Pándi, dass dieser TV-Aufritt mit dem Schock nach der Niederösterreich-Wahl zu tun habe. Möglich sei aber auch, „dass sich hier eine ÖVP-Personalreserve in Stellung bringt. Zumindest für den Fall, dass in Niederösterreich bald jemand Neuer an der Spitze gebraucht werden sollte.“ Das scheint nach dem heftigst kritisierten Pakt Mikl-Leitners mit ihrem blauen Gerade-Noch-Todfeind Landbauer nicht ganz ausgeschlossen.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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