Ein verlorener Sohn kehrt heim: Schriftfsteller Robert Menasse tritt der SPÖ wieder bei! Das gab der 68-Jährige am Donnerstag in einem emotionalen Facebook-Posting bekannt. Auslöser ist der baldige Start der Mitgliederbefragung am 24. April, die das Ringen um den roten Chefposten klären soll. Menasse selbst will aber nicht kandidieren, hat aber eine klare Präferenz.
Jedes Parteimitglied kann bei der SPÖ-Mitgliederbefragung antreten. Dafür muss man noch nicht einmal jetzt Teil der SPÖ sein. Bis Freitag hat man Zeit einzutreten und dann alternativ selbst zu kandidieren oder zumindest mitzubestimmen. Laufen wird die Befragung von 24. April bis 10. Mai.
Kowall-Kandidatur als Auslöser
„Ich kann dem Siechtum und langsamen Sterben einer Partei, der wir historisch so viel zu verdanken haben, nicht länger zuschauen. Ich war jahrelang SPÖ-Mitglied, bin irgendwann aus Frust ausgetreten. Die Kandidatur von Niki Kowall veranlasst mich, wieder in die Partei einzutreten“, schreib Menasse auf Facebook.
Das emotionale Facebook-Posting von Robert Menasse:
Der Wiener Bezirksfunktionär Nikolaus Kowall rief am Mittwochnachmittag schon dazu auf, der Partei beizutreten und ihn zu unterstützen.
Menasses rote Wurzeln
Menasse verwies auch auf seine roten Wurzeln. „Meine Familie mütterlicherseits war stolz darauf, dass mein Urgroßvater beim Hainfelder Parteitag, der Geburtsstunde der Sozialdemokratischen Partei, dabei war und später der erste rote Bürgermeister im tiefschwarzen Waldviertel wurde. Auch das: Ich will wieder stolz sein können und nicht nur chronisch frustriert!“
Auch Rudi Fußi wieder SPÖ-Mitglied
Auch der Politikberater Rudi Fußi gab mittlerweile seinen Wiedereintritt in die SPÖ bekannt. Und erntete dafür gleoch einmal Lob von Ex-SPÖ-Chef Christain Kern (siehe Tweet unten).
Aktuell ringen fünf Bewerber um SPÖ-Vorsitz
Nach derzeitigem Stand gibt es fünf Bewerber, wie Schriftführerin Selma Yildirim am Mittwoch mitteilte. Neben Amtsinhaberin Pameal Rendi-Wagner, Burgenlands Landeshauptmann hans Peter Doskozil und Kowall kommen die zwei weiteren - männlichen - Bewerber aus dem Burgenland und Niederösterreich. Deren Namen sollen nach Ende der Bewerbungsfrist bekannt gegeben werden. Laut „Kurier“ soll es sich um den mittelburgenländischen Unternehmer Berthold Felber und um Gerhard Weißensteiner aus dem Bezirk Gmünd handeln.
Derzeit 14.000 SPÖ-Mitglieder
Zeit zu überlegen ist noch bis Freitag. Interessant sein wird, wer bereit ist, die 6,50 Euro monatlich für die Parteimitgliedschaft zu spenden, um zumindest mitbestimmen zu können. Zugelassen sind nur zahlende Mitglieder, also keine Gastmitglieder. Einige Hundert sollen seit Ankündigung der Befragung bereits in die Partei eingetreten sein, die gesamt allerdings rund 140.000 Mitglieder zählt.
Menasse warnt vor Schwarz-Blau in NÖ
Der gebürtige Wiener Menasse, der seinen Wohnsitz in Niederösterreich hat, meldete sich unlängst auch zum ÖVP-FPÖ-Pakt in NÖ zu Wort. Gemeinsam mit Schauspieler Josef Hader warnte er Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in einem Schreiben: „Die besten Zeiten des Landes waren immer, wenn die Öffnung über die Grenzen hinweg funktionierte, wenn Austausch, Vielfalt, Mehrsprachigkeit, Internationalität selbstverständlich waren, wenn Kultur und Weltoffenheit einen Raum für Innovation ermöglichten.“ Die schlimmsten Phasen Niederösterreichs dagegen seien „jene der geschlossenen Grenzen, der Verengung des Horizonts, der Reduktion auf einen eingeschränkten deutschen Heimatbegriff und der Ausschließung von Menschengruppen“, hieß es in dem Brief.
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