Das Rennen um die Parteiführung bringt der SPÖ neue Mitglieder. In den vergangenen Tagen sollen „einige hundert“ Anträge eingelangt sein, hieß es. Einen stellte der Schriftsteller Robert Menasse.
„Ich kann dem Siechtum und langsamen Sterben einer Partei, der wir historisch so viel zu verdanken haben, nicht länger zuschauen. Ich war jahrelang SPÖ-Mitglied, bin irgendwann aus Frust ausgetreten“, schrieb er auf Facebook. Er sei erleichtert, dass Kowall „auf die Bühne gesprungen ist.“
Auch weitere bekannte Namen, wie der Politikberater Rudi Fußi, sollen unter den neuen SPÖ-Mitgliedern sein. Wie berichtet, kann die Partei von 24. April bis 10. Mai über die Parteiführung abstimmen. Noch bis Freitag, 23.59 Uhr, haben Menschen Zeit, einzutreten und dann selbst zu kandidieren beziehungsweise mitzustimmen. Wer sich online anmeldet, ist aber noch nicht automatisch sofort SPÖ-Mitglied. Die Daten werden an die Bundesländer weitergeleitet und dort bearbeitet, wo auch die Eintragung in das Personenregister abgewickelt wird. Erst dann gilt die Person als Mitglied. Als Beitrag sind 6,50 Euro monatlich zu zahlen.
Dutzend Kandidaten
Bekannt ist bisher, dass zwischen der aktuellen Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und dem Wiener Bezirksfunktionär Nikolaus Kowall gewählt werden kann. Laut Medienberichten, die bis dato nicht bestätigt wurden, soll es aber ein Dutzend weitere Kandidatinnen und Kandidaten geben. So schloss etwa Fußi nicht aus, sich für den Parteivorsitz zu bewerben.
Stimmberechtigt sind (abgesehen vom Stichtag) ausnahmslos alle Mitglieder, sie müssen keine Funktion ausüben. Derzeit sind das österreichweit etwa 140.000. Der Abstimmung waren schon seit längerem andauernde Querelen zwischen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil vorausgegangen. Endgültig eskaliert war die Lage nach den Stimmeneinbußen der SPÖ bei der Kärntner Landtagswahl.
Die endgültige Entscheidung soll ein Parteitag am 3. Juni bringen.
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