Steirischer Gebrauchtwagenhändler ortet versteckte Zusatzkosten bei Online-Inseraten eines Konkurrenten. Dadurch verschaffe sich dieser einen „Startvorteil“. Das Gericht gibt dem Kläger recht.
Auf der Suche nach einem Gebrauchtwagen führt der erste Weg heute oft nicht direkt zum Händler vor Ort, sondern auf diverse Online-Plattformen. Verlockend günstige Angebote entpuppen sich dort aber des Öfteren als Mogelpackung. Durch versteckte oder im Inserat schwer ersichtliche Zusatzkosten ist der endgültige Verkaufspreis oft um einiges höher.
Kosten für Pickerl nicht inbegriffen
Das führt auch zu Unmut innerhalb der Branche. So geriet der wohl größte Gebrauchtwagenhändler in der Steiermark, Online Cars mit Zentrale in Dobl, ins Visier eines Mitbewerbers: „Für gewöhnlich ist der inserierte Preis der, den man für das Auto auch bezahlt. Nicht so bei Online Cars. Bei näherer Betrachtung fallen etwa noch Kosten für den österreichischen Typenschein, Reparaturen oder das Pickerl an“, sagt Herbert Seidl, Chef des gleichnamigen Autohauses in Gleisdorf.
Bei näherer Betrachtung fallen etwa noch Kosten für den österreichischen Typenschein, Reparaturen oder das Pickerl an
Herbert Seidl, Geschäftsführer Autohaus Seidl
„Transparenz wurde optimiert“
Nachdem Gespräche zu nichts führten, reichte Seidl eine Klage ein, unter anderem wegen Verstoß gegen das Preisauszeichnungsgesetz . Das Gericht gab dem Kläger Recht. Seitens Online Cars heißt es dazu, man versuche seit jeher durch flexible Preisgestaltung auf die unterschiedlichen Kundenwünsche einzugehen. Und: „Wir haben das Urteil zum Anlass genommen, um die Transparenz nochmals zu optimieren.“
Tatsächlich sind Zusatzkosten nun klarer ersichtlich. Für Seidl aber noch nicht genug: „Sie betreiben es in abgeschwächter Form weiter und verschaffen sich so einen Startvorteil. Ich werde hier nicht locker lassen.“
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