Kampf um Parteivorsitz

„Karten neu gemischt“: Erster Rückzug im SPÖ-Poker

Politik
24.03.2023 10:16

Die Ankündigung des Traiskirchner Bürgermeisters Andreas Babler, sich ebenfalls für den SPÖ-Vorsitz zu bewerben, hat die „Karten neu gemischt“. Parteirebell Nikolaus Kowall, seines Zeichens stellvertretender Vorsitzender der SPÖ Alsergrund in Wien, hat mit diesen Worten am Freitag seinen Rückzug bekannt gegeben. Kurzfristigen Wirbel gab es indes um eine Spaßkandidatur, die von der Partei umgehend abgewiesen wurde.

In einer langen Erklärung auf seiner Twitter-Seite meint Kowall: „Mein Credo war, wenn wer Gewichtigerer als Alternative zu Pam und Dosko in den Ring steigt, dann lasse ich der Person den Vortritt. Ich stehe zu meinem Wort und ziehe meine Kandidatur zurück. Die Stimmen sollen sich nicht zwischen Andi Babler und mir aufsplitten.“ Kowall betont, dass er niemanden an der Nase herumführen wollte. Durch seine Kandidatur habe er aber bewirkt, „dass der Prozess für weitere Kandidat:innen geöffnet wurde, und diese Chance wird nun genützt“.

Nikolaus Kowall (Bild: SPÖ Alsergrund)
Nikolaus Kowall

Kern twittert: „Respekt“
Nicht nur das größere Bewerberfeld, auch die zahlreichen Beitritte der vergangenen Tage seien ein erfreuliches Ergebnis. Kowall dankt in seinem Tweet auch für die große Unterstützung und verspricht: „Allen, die neu geschöpfte politische Hoffnung mit mir als Person verknüpft haben, garantiere ich: Ich bleibe am Ball!“ Als einer der ersten Parteifreunde reagierte Altkanzler Christian Kern auf Kowalls Erklärung. Auf Twitter zollte er ihm Respekt.

Andreas Babler (Bild: APA/Gert Eggenberger)
Andreas Babler

Ebenfalls auf Twitter hatte Babler (Bild oben) am Donnerstagabend seine Kandidatur für den Parteivorsitz bekannt gegeben. Er kandidiere für den Vorsitz der SPÖ, weil es „mir sehr wehtut, was wir da in den letzten Monaten mit dieser Partei aufgeführt haben“, erklärte der 50-Jährige mit Verweis auf den internen Streit um die Führung seine Beweggründe. Bei der Entscheidung über den Parteivorsitz gehe es um die Würde der Partei.

Kandidatur von Ex-BZÖ-Politiker Grosz abgelehnt
Überraschend hat am Freitagvormittag auch der ehemalige BZÖ-Politiker und Präsidentschaftskandidat Gerald Grosz seine Kandidatur angekündigt. Er sei seit 24. März Mitglied der Sozialdemokraten, behauptete er. Offenbar machen aber die Parteistatuten Grosz einen Strich durch die Rechnung, da dieser bereits in der Vergangenheit für eine andere wahlwerbende Partei aktiv gewesen sei. „Das Beitrittsansuchen des Rechtspopulisten Gerald Grosz wird natürlich abgewiesen. Grosz repräsentiert das Gegenteil der Grundsätze der Sozialdemokratie“, hieß es schon bald aus der Partei zur APA.

So läuft die Abstimmung ab
Die Bewerbungsfrist endet am heutigen Freitag um 23.59 Uhr. Von 24. April bis 10. Mai können die SPÖ-Mitglieder über die Parteiführung abstimmen. Die endgültige Entscheidung soll ein Sonderparteitag am 3. Juni bringen. Dem vorangegangen waren schon seit Längerem andauernde Querelen zwischen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Endgültig eskaliert war die Lage nach den Stimmeneinbußen der SPÖ bei der Kärntner Landtagswahl.

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