„Merkwürdiges Bild“

SPÖ-Wahl: Ludwig gegen Comeback von Christian Kern

Politik
24.03.2023 20:13

Das Rennen um den SPÖ-Vorsitz bleibt turbulent. Nachdem zuletzt immer wieder der Name von Ex-Bundeskanzler Christian Kern fiel, äußerte sich am Freitagabend Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zu den Gerüchten. Er ist alles andere als begeistert ...

Immer wieder als Last-Minute-Kandidat gehandelt wird der frühere Kanzler Christian Kern, wohl auch, weil er den ganzen Prozess seit Tagen auf Nachfragen nur vage kommentiert. Unterstützung von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hätte er dabei jedenfalls nicht, der auch nicht an ein Antreten des ehemaligen Parteichefs glaubt: „Es wäre auch ein merkwürdiges Bild: dass er nach einer verlorenen Wahl als Kanzler aus der Partei ausscheidet, die Opposition einer von ihm selbst vorgeschlagenen Frau überlässt, um dann wieder das Kanzleramt anzustreben“, meinte der Stadtchef im „Standard“.

„Es ist etwas unübersichtlich geworden“
Dass der Prozess durch die vielen eingetrudelten Kandidaturen nicht einfacher wird, sieht auch Ludwig so: „In der Tat ist es jetzt etwas unübersichtlich geworden“, meint er im „Standard“. In der ORF-Sendung „Wien Heute“ stellt sich der Bürgermeister trotz der neuen Kandidaten hinter Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner: „Das breite Feld lässt mich nicht wankelmütig werden.“

Pamela Rendi-Wagner folgte Christian Kern als Chefin. Nun ist Kern wieder gefragt. (Bild: ROLAND SCHLAGER/APA/picturedesk.com)
Pamela Rendi-Wagner folgte Christian Kern als Chefin. Nun ist Kern wieder gefragt.

Beitrittsansuchen von Gerald Grosz abgewiesen
Auch der ehemalige BZÖ-Politiker Gerald Grosz hatte versucht, im Rennen um den Parteivorsitz mitzumischen - zumindest vorerst ohne Erfolg. Zwar hatte er die dafür notwendige SPÖ-Mitgliedschaft beantragt. „Das Beitrittsansuchen des Rechtspopulisten Gerald Grosz wird natürlich abgewiesen. Grosz repräsentiert das Gegenteil der Grundsätze der Sozialdemokratie“, hieß es aber aus der Partei zur APA.

Mitglieder stimmen über Parteiführung ab
Von 24. April bis 10. Mai können SPÖ-Mitglieder über die Parteiführung abstimmen. Die endgültige Entscheidung soll ein Sonderparteitag am 3. Juni bringen. Dem vorangegangen waren schon seit längerem andauernde Querelen zwischen Parteichefin Rendi-Wagner und Burgenlands Landeshauptmann Doskozil. Endgültig eskaliert war die Lage nach den Stimmeneinbußen der SPÖ bei der Kärntner Landtagswahl.

Zu Ende ist die Frist für die Kandidaturen am Freitag um 23.59 Uhr. Bis spätestens dahin muss man auch SPÖ-Mitglied sein, um mitstimmen zu können. Wie viele neue Anträge es gibt, will die Partei erst nach einer Vorstandssitzung am Montag preisgeben, bei der auch über die am Mittwoch vom Präsidium erarbeiteten Verfahrensrichtlinien abgestimmt werden soll.

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