Im Ringen um die Führung der SPÖ haben sich Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner und Herausforderer Andi Babler in Videos an die Mitglieder gewandt. Während Rendi für die eingeschlagene Vorgangsweise mit Mitgliederbefragung und Parteitag wirbt, will Babler der SPÖ Stolz und Würde zurückgeben.
Als Parteivorsitzende sei es ihr wichtig, „diese notwendigen Entscheidungen“ rasch zu treffen, „damit die drängenden Lösungen und Themen, die wir für unser Land haben, wieder im Vordergrund stehen“, sagt Rendi-Wagner. Mit den jüngsten Beschlüssen werde sichergestellt, dass es eine „demokratisch legitimierte Entscheidung“ gebe.
Keine einfache Situation
In dem knapp eineinhalbminütigen Video, das Rendi-Wagner mit eher ernster Miene im Freien zeigt, nannte die Parteichefin die gegenwärtige Situation keine einfache für der Sozialdemokratie nahe stehende Menschen. Aber sie wisse auch, dass man diese Situation meistern werde.
Die SPÖ sei eine Partei der Zuversicht, weshalb sie die kommenden Wochen auch als Chance sehe, so Rendi-Wagner, die das Video mit einem „tief empfundenen“ Freundschaft und Glück auf beendet. Abrufbar ist der Kurzfilm auf YouTube, Instagram und Facebook.
Auch Babler spricht in Video
Auch der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler setzt auf ein Social-Media-Video, das er in der Nacht veröffentlichte.
Er will der Bewegung Stolz und Würde zurückgeben, wie er - ebenfalls im Freien mit eher ernster Miene und Musikuntermalung - meint: „Es ist die Chance einer Aufrichtung der Sozialdemokratie“, wirbt der Stadtchef um Unterstützung und Einigkeit.
Zumindest eines hat die SPÖ bisher mit ihrem Prozess erreicht. Die Zahl der Mitglieder ist jedenfalls fürs erste stark angestiegen. Der oberösterreichische Landesvorsitzende Michael Lindner gab am Samstag bekannt, dass im März rund 1.000 Personen seiner Landesorganisation beigetreten sind, rund ein Viertel davon in Linz.
Neueintritte im vierstelligen Bereich
Die steirische SPÖ zählte am Freitag Berichten zufolge 500 neue Mitglieder. Aus Salzburg meldet Landesgeschäftsführer Gerald Forcher laut APA 400 Personen, die seit der Vorwoche hinzugekommen sind. In der kleinen Vorarlberger Teilorganisation haben sich laut Parteivorsitzender Gabriele Sprickler-Falschlunger rund 50 gemeldet.
Sie alle dürfen wohl an der Mitgliederbefragung teilnehmen, da der Stichtag mit dem gestrigen Freitag und überraschend nicht rückwirkend festgelegt wurde.
Zahl der Bewerber unklar
Wie viele Bewerber es um das Amt gibt, ist noch nicht endgültig klar. Es sollen sich aber über 20 Interessenten gemeldet haben. Ob auch alle zugelassen werden, ist offen. Das Kandidatenfeld soll am Montag im Präsidium gesichtet und entschieden werden, ob für eine tatsächliche Kandidatur auf dem Stimmzettel noch Hürden eingebaut werden müssen. Diese könnten zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Unterschriften sein, die man sammeln muss, um ins Rennen zu gehen.
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