Formel-1-Legende Gerhard Berger spricht vor dem Grand Prix von Australien in der „Krone“ über „Altmeister“ Fernando Alonso („Ein Traum, zu sehen, wie er aufblüht“), das Bullen-Duell und die Verfolger.
Nächste Ausfahrt Albert Park in Melbourne - zum dritten Mal in dieser Saison geht Red Bull als großer Favorit ins Rennen, Ferrari und Mercedes hecheln hinterher, lediglich Fernando Alonso hält die Fans auf Trab - wie auch Gerhard Berger.
Österreichs zehnfacher GP-Sieger über …
… die Red-Bull-Racing-Dominanz:
„Normalerweise bin ich immer vorsichtig, weil die Formel 1 immer für Überraschungen gut ist. Heuer dürfte es für die Gegner aber schwierig werden, weil Teams wie Red Bull ja auch einen irrsinnigen Entwicklungsspeed haben. Mich erinnert es ein wenig an 1988, als ich mit Ferrari immer im Windschatten von McLaren mit Senna und Prost war. Aber der Unterschied war so groß, dass sie uns immer auf Distanz gehalten haben, wenn sie es gebraucht haben.“
… das interne Duell Max Verstappen - Sergio Perez:
„Es wäre für die Fans wünschenswert, wenn Perez und Verstappen so ein Duell wie Senna gegen Prost aufbauen könnten. Aber das bezweifle ich, Max ist zu stark.“
… ein mögliches Pulverfass bei Red Bull:
„Diese explosive Stimmung ist doch nur kurz aufgeflammt, weil Max, der in Jeddah ja nur als 15. gestartet ist, Zweiter und nicht Erster geworden ist. Aber: Wenn beide wieder in der ersten Reihe stehen, sieht das anders aus. Max kann niemand schlagen - nicht nur Perez. Das ist bitter, aber so ist es.“
Mich erinnert es ein wenig an 1988, als ich mit Ferrari immer im Windschatten von McLaren mit Senna und Prost war.
Gerhard Berger über die Red-Bull-Dominanz
… die Mercedes-Misere:
„Ein Buch von rückwärts zu lesen ist immer einfacher. Toto Wolff hat zu sehr an seine Ingenieure geglaubt, aber das Konzept 2022 hat nicht funktioniert. Man muss jetzt sagen, baut ein neues Auto. Weil sie können ja nicht warten bis Mitte der Saison, bis man in die Gänge kommt. Denn dann ist die Meisterschaft gelaufen.“
… Ferrari:
„Da tue ich mir ein bisserl schwer. Sie haben zu viel Reifenverschleiß auf der Vorderachse, der Wurm ist drinnen. Ferrari hat im Winter das Management gewechselt. Ob richtig oder falsch, wird man sehen. Aber man muss den Neuen eine Chance geben, auch wenn jetzt wahnsinnig zähe Wochen bevorstehen.“
… Fernando Alonso:
„Es ist ein Traum, was er macht. Ich war immer ein Alonso-Fan. Wenn er den Hamilton-Weg gegangen wäre, wäre er heute sechs- oder siebenfacher Weltmeister. Er ist ein so talentierter und verbissener Kämpfer im Rennauto. Es ist erfrischend, wie er aufblüht, hat bei jedem Interview einen Grinser im Gesicht. Fernando ist der Mann, der Aston Martin aus der Versenkung holt.“
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