Bereits im Vorjahr hatte die nach eigenen Angaben rund 800 Familien umfassende bosnisch-muslimische Gemeinde in Graz ein rund 8.000 Quadratmeter großes Grundstück von der Stadt Graz angekauft. Es liegt in der Nähe des Grazer Zentralfriedhofs und nahe ihres bisherigen Kulturzentrums, das in einem Wohnhaus untergebracht ist. Dort soll noch im kommenden Jahr mit dem Bau des Projekts "Islamisches Kulturzentrum" begonnen werden, so Mahdi Mekic, Sprecher des Vereins bei der Präsentation des Siegerprojekts am Donnerstag in Graz.
Projekt auf 4.000 Quadratmetern
Das Bauvorhaben mit einer Gesamtnutzfläche von rund 4.000 Quadratmetern verbindet eine rund 400 Quadratmeter umfassende Moschee mit einer Mehrzweckhalle, einem Kindergarten, einer Schule mit vier Klassen sowie einem Verwaltungs- und Wohntrakt, Restaurant sowie Mietflächen für Geschäfte und Büros. Gebaut werde in vier Bauabschnitten, so Mekic. Begonnen wird mit der Moschee, die von einem Wasserbecken und einer Umfassungsmauer umgeben ist.
Das 22 Meter hohe Minarett mit beleuchtbarem Glasaufsatz dient als von allen Zufahrtsrichtungen sichtbares Zeichen und wird nicht durch einen Muezzin beschallt werden, betonte Mekic. Im vierten Abschnitt soll dann die Mehrzweckhalle errichtet werden. Wann das Gesamtprojekt fertig sein soll, ist noch nicht fix. Die bosnisch-muslimische Gemeinde will das Projekt "aus eigenen Mitteln über Spenden und Kredite" finanzieren, so Mekic. Bisher habe man 700.000 Euro gesammelt.
Bürgermeister Nagl befürwortet Bauvorhaben
Die Jury unter Vorsitz von Architekt Alfred Bramberger lobte vor allem die "zurückhaltende Architektursprache" und die gelungene Verbindung von Moschee und Mehrzweckhalle. Sein Projekt richte sich vor allem "nach dem Wunsch des Auslobers, nach einem offenen Zentrum als Ort der Begegnung", schilderte Architekt Gerhard Springer. Bürgermeister Sigfried Nagl befürwortet das Bauvorhaben: "Dass eine Glaubensgemeinschaft mit an die 18.000 Mitglieder in Graz eine Moschee errichten darf", stehe für ihn "außer Diskussion". "Es geht um Respekt", so Nagl am Donnerstag im Rathaus.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.