Riesige Zähne, ordentlich Tempo, keine Gnade bei der Jagd - das Bild, das vor allem die Filmindustrie vom Tyrannosaurus rex bislang gezeichnet hat, wirkt furchterregend. Eine neue Studie weckt aber nun Zweifel daran - demnach dürfte die Dinosaurierart wohl weniger gefährlich ausgesehen haben als bislang angenommen.
Erst kürzlich wurde bekannt, dass der T-Rex mit einer Geschwindigkeit von 1,28 Metern pro Sekunde (rund 4,6 Kilometern pro Stunde) nicht nur weniger schnell war als gedacht, sondern auch langsamer unterwegs war als ein Mensch heutzutage.
Nun kratzt die nächste wissenschaftliche Studie am Image des monströs wirkenden Sauriers. Wie Forschende im Fachmagazin „Science“ berichte, hatte er nämlich kein sonderlich zahnreiches Grinsen - die sonst so groß und scharf abgebildeten Zähne soll er bei geschlossenem Maul sogar gänzlich verborgen haben. Die Beißerchen verdeckte er dabei - wohl wie andere theropode Dinosaurier auch - mit dünnen, schuppigen Lippen. Das Gesicht ähnelte also eher jenem heutiger Eidechsen oder Komodowarane.
Dolchzähne wohl gänzlich versteckt
Die neue Erkenntnis stammt dabei jedoch nicht aus Fossilienfunden, in denen etwa versteinerte Lippen gefunden wurden, sondern aus einer Analyse der Zahnoberflächen fossiler Dinosaurierzähne. Nahm man bisher an, dass der Tyrannosaurus rex beim Gebiss eher den heutigen Krokodilen ähnelt, fehlten bei der nun durchgeführten Analyse die typischen Abnutzungsspuren an der Zahnaußenseite. Die Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass die Dolchzähne durch Körpergewebe und damit auch durch Speichelsekret vor der Austrocknung geschützt wurden.
Die riesigen Zähne waren dabei - anders als zuletzt angenommen - keineswegs zu groß, um vollständig in das geschlossene Maul zu passen, führen die Forschenden weiter aus. Zwar hatte ein T-Rex erheblich größere Zähne als ein moderner Waran oder eine Eidechse - im Vergleich zum australischen Zwergwaran sogar um das Hundertfache - der Kopf war aber auch dementsprechend größer.
Auch Knochenanalyse untermauert Theorie
Dazu entdeckten die Wissenschaftler im Vergleich mit heute lebenden, belippten Reptilien auch größere Ähnlichkeiten im Aufbau des Dinosaurierkiefers als mit den lippenlosen Krokodilen. Sie fanden nämlich Durchlässe im Knochen, in denen neben Nervenbahnen auch Blutgefäße zur Versorgung des Gewebes in der Mundhöhle verliefen.
Immer wieder hatten Forschende zuletzt die Darstellung der Dinosaurierart infrage gestellt: So soll der Tyrannosaurus rex etwa stärker gebeugt gewesen sein als lange gedacht. Auch fand man Hinweise darauf, dass wilde Velociraptoren Federn trugen.
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