Die SPÖ sieht sich momentan mit gewaltigen Turbulenzen konfrontiert. Nun gesteht der frühere Vorsitzende und ehemalige Bundeskanzler Christian Kern eine Mitschuld an den derzeitigen Problemen der Partei ein.
Auf die Frage, ob er nach seinem überhasteten Rücktritt schuld an dem jetzigen Schlamassel sei, antwortet Kern im aktuellen „profil“: „Ja, das bin ich.“ Und weiter: „Mir ist mein Anteil am jetzigen Schlamassel absolut bewusst. Und ich verstehe alle, die nachtragend sind. Es tut mir leid, dass ich ihnen nicht einmal widersprechen kann.“
Die Mitgliederbefragung nennt Kern im Interview mit dem Nachrichtenmagazin laut Vorabmeldung einen „verrückten Prozess“, auch deshalb kandidiere er nicht. Man sei hineingestolpert, ohne klare Regeln vorzugeben. „Ein Teil will die Mitgliederbefragung, ein anderer Teil setzt alles daran, das Verfahren lächerlich zu machen.“ Er hofft auf ein reinigendes Gewitter, aber: „Natürlich gibt es in der SPÖ ein Führungsvakuum. Es gibt keine Autoritäten mehr, denen alle gerne folgen. Wenn die verschiedenen Lager nicht zueinanderfinden, dann wird die SPÖ länger keine Rolle spielen.“
Unterstützungserklärungen abgegeben
Das Favoriten-Trio für den SPÖ-Vorsitz hatte Freitagmittag fristgerecht die Unterstützungserklärungen für die Mitgliederbefragung abgegeben. Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner reichte die Unterstützung von 100 weiblichen Mitgliedern ein, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil 440 Erklärungen großteils von Funktionären aus seinem Bundesland und der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler bekam nach Angaben einer Sprecherin mehr als 2000 Unterstützungserklärungen. Das Ringen um die Parteispitze kann also weitergehen.
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