Mit 27 Jahren begeistert der obersteirische Organist Lukas Hasler auf der ganzen Welt. Derzeit weilt er in Australien, im Herbst bringt er die Filmmusik von „Indiana Jones“ auf CD.
Ein Künstlerleben auf der Überholspur: Mit erst 27 Jahren hat Lukas Hasler bereits Hunderttausende Flugkilometer hinter sich. Momentan zieht der Organist die Register in Australien und verzückt das Publikum in den Kathedralen in Perth, Sydney und Brisbane.
Mit der Routine eines Weltreisenden ist der Jetlag nach dem 27-stündigen Flug schnell weggesteckt. Konzentrationsschwächen kann sich Hasler nicht leisten, denn abends warten ausverkaufte Konzerte, tagsüber stehen Meisterkurse für junge Musiker am Programm. Der Gaishorner streichelt aber auch zum ersten Mal in seinem Leben Kängurus in freier Wildbahn: „Kängurusteak könnte ich nicht essen, die Tiere sind zu putzig.“
Hasler ist es gewohnt, rasch auf heikle Situationen zu reagieren. Denn er ist stets ohne Instrument unterwegs und muss auf jeder Orgel dieser Welt spielen können, egal in welchem Zustand sie ist: „Es ist ein kreativer Prozess, aus einem Nachteil einen Vorteil zu machen.“ Hasler hat die Orgel als „Maschine“ lieben gelernt, aus der er diverse Klangfarben herausholt: „In Amerika klingen Orgeln ganz anders als in Asien oder Mitteleuropa.“
Image der Organisten wird entstaubt
Schon mit zehn Jahren war der Obersteirer in der Heimatpfarre musikalisch tätig, im Vorjahr schloss er das Orgel-Studium an der Grazer Kunstuni ab. Der junge Musiker bemüht sich, das Image des Instruments zu entstauben: „Bei uns wird ein Organist als alter, dickleibiger Mann gesehen, der seit 100 Jahren auf der Orgelbank sitzt und von dort auch nicht mehr weg will“, schmunzelt das Energiebündel, das über soziale Medien weltweit eine junge Zielgruppe begeistert.
Während das Instrument hierzulande meist mit Kirche und Religion assoziiert wird, findet man es im asiatischen Raum nur in Konzertsälen. „Ich habe zuletzt in Kasachstan gespielt, wo 1000 Besucher, darunter viel junge, zu den Konzerten gekommen sind.“
Neue CD mit Filmmusik
Beim Österreicher, der im Ausland mit Mozart, Haydn und Neujahrskonzert in Verbindung gebracht wird, fließt auch „zugängliche“ Musik ins Repertoire ein. Ganz nach dem Vorbild von David Garrett, der mit der klassischen Geige zum Popstar wurde, arbeitet Hasler gerade an seiner zweiten, im Herbst erscheinenden CD, wo Filmmusik auf Orgel arrangiert wird. Hasler lässt etwa „Indiana Jones“ tönen.
Auf der Reiseplanung steht eine Sommertournee in Skandinavien. Auch die Ukraine bleibt nach seinem Besuch im Vorjahr weiter im Fokus, ebenso Konzerte in Afrika und in der arabischen Welt.
Zu Ostern zurück in der Heimat
Zu Ostern will der heimatverbundene Weltenbummler aber wieder zuhause sein, wo er als „ganz normaler Lukas“ zur Ruhe kommen kann. Diesmal wird er mit Pauken und Trompeten den Ostersonntag zelebrieren. „Ich dirigiere die Hayden-Paukenmesse mit 70 Musikern.“ Genau dort, wo die Liebe zur Orgelmusik den Gaishorner in die weite Welt führte.
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