Völlig verrückter GP

Verstappen gewinnt ++ Erstes Stockerl für Mercedes

Formel 1
02.04.2023 09:36

Was für ein völlig verrückter Grand Prix von Australien: Max Verstappen triumphierte am Sonntag vor Mercedes-Pilot Lewis Hamilton und Aston-Martin-Routinier Fernando Alonso. 

Kurz vor Rennende in Melbourne berichtete ServusTV von einem Mercedes-Protest gegen Verstappen. Es gab Gerüchte, dass der WM-Leader bei der Startaufstellung beim Restart zu weit vorne gestanden sein soll. „Max stand auf der Linie“, sagte Toto Wolff jedoch nach dem Grand Prix - also kein Protest der „Silberpfeile“.

Alonso erneut am Stockerl
Red Bull Racing war jedenfalls auch im dritten Lauf der diesjährigen Formel-1-WM das Maß der Dinge. Weltmeister Verstappen setzte sich in Melbourne bei seinem 37. Grand-Prix-Erfolg vor Hamilton und Alonso durch, der zum dritten Mal heuer den dritten Platz belegte. 

Max Verstappen (re.) gewinnt, Lewis Hamilton steht am Stockerl. (Bild: AP)
Max Verstappen (re.) gewinnt, Lewis Hamilton steht am Stockerl.

„Das war ein ziemliches Durcheinander“
Für Verstappen, der die WM-Führung ausbaute, war es der erste Sieg in Australien. Der Brite Hamilton holte seinen ersten Podestplatz in dieser Saison. Nach der Fahrt ins Ziel liefen aber noch Untersuchungen, die Strafen und damit Verschiebungen nach sich ziehen könnten.

Max Verstappen gewinnt in Australien. (Bild: APA/AFP/Paul CROCK)
Max Verstappen gewinnt in Australien.

„Das war ein ziemliches Durcheinander“, sagte Verstappen, der einen schlechten Start einräumte. „Die Pace vom Auto war dann aber okay“, meinte er. Hamilton bedankte sich bei seiner Crew: „Mega-Job, Leute!“ Er habe immer attackieren können, sagte der 38-Jährige über sein Auto. Teamkollege George Russell war früh ausgefallen.

Zum Schluss heizte eine Unterbrechung nach dem Out von Kevin Magnussen das Rennen noch einmal an. Zwei Runden vor Schluss gab es zum zweiten Mal einen stehenden Restart des Grand Prix - dabei kam es zu mehreren Kollisionen und Chaos brach aus. Der Spanier Carlos Sainz schoss im Ferrari seinen drittplatzierten Landsmann Alonso ab, der allerdings weiterfahren konnte, außerdem crashten die beiden Alpine von Pierre Gasly und Esteban Ocon. Auch Nyck de Vries drehte sich von der Strecke.

Große Verwirrung kurz vor Schluss
Wieder wurden die roten Flaggen geschwenkt, und das bereits dezimierte Feld versammelte sich in der Boxengasse. In welcher Form der Grand Prix zu Ende gebracht werden würde, war zu dem Zeitpunkt aber nicht klar. Knapp eine halbe Stunde rätselten die Teams, ehe die Rennleitung die Reihenfolge der Autos verkündete, wie vom Safety Car geführt ins Ziel fahren sollte. Die griff auf die Positionen vor dem letzten stehenden Start zurück, so durfte Alonso wieder auf den dritten Platz nach vorne.

Fernando Alonso (Bild: AP)
Fernando Alonso

Starker Rennstart von Mercedes
Den eigentlichen Rennstart hatte Verstappen gegen Russell und auch Hamilton verloren und Mercedes damit mit einer Doppelführung in der Frühphase beschenkt. Bereits in der ersten Kurve drehte sich Charles Leclerc im Ferrari in den Kies und schied aus, was erstmals das Safety Car auf die Strecke schickte.

Lewis Hamilton (Bild: APA/AFP/Martin KEEP)
Lewis Hamilton

In der siebenten Runde musste der rote Mercedes-AMG gleich ein weiteres Mal ausrücken, nachdem sich Alexander Albon im Williams aufsehenerregend verabschiedet hatte. Russell ließ sich neue Reifen anstecken, Hamilton war damit in Führung. Kurz darauf kam es zur 15-minütigen Unterbrechung des Rennens mittels roter Flagge, um die Menge von Kies, die Albons Auto aufgewirbelt hatte, von der Fahrbahn zu räumen. Russells Strategie war somit ruiniert - der Brite war nur noch Siebenter.

Ferrari geht leer aus
Beim stehenden Restart behielt Hamilton Position eins, in der 12. Runde überholte Verstappen allerdings seinen früheren WM-Rivalen. Russell kämpfte sich unterdessen zurück und war hinter Alonso Vierter, ehe das Pech bei ihm noch heftiger zuschlug: In der 18. Runde schlugen Flammen aus dem Heck seines Mercedes, das Rennen war vorbei. Während Verstappen einem scheinbar sicheren Sieg entgegenfuhr, arbeitete sich sein vom letzten Platz gestarteter Teamkollege Sergio Perez mühevoll durchs Feld. Letztlich war der Mexikaner Fünfter und holte sich den Zusatzpunkt für die schnellste Runde. Ferrari ging gänzlich leer aus, da Sainz wegen der Kollision mit Alonso mit plus fünf Sekunden bestraft wurde und aus den Top Ten fiel.

Endstand:
1. Max Verstappen (NED) Red Bull 2:32:38,371 (Schnitt: 120,838 km/h)
2. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +0,179
3. Fernando Alonso (ESP) Aston Martin +0,769
4. Lance Stroll (CAN) Aston Martin +3,082
5. Sergio Perez (MEX) Red Bull +3,320
6. Lando Norris (GBR) McLaren +3,701
7. Nico Hülkenberg (GER) Haas +4,939
8. Oscar Piastri (AUS) McLaren +5,382
9. Guanyu Zhou (CHN) Alfa Romeo +5,713
10. Yuki Tsunoda (JPN) AlphaTauri +6,052
11. Valtteri Bottas (FIN) Alfa Romeo +6,513
12. Carlos Sainz (ESP) Ferrari +6,594
13. 
Pierre Gasly (FRA) Alpine +2 Runden
14. Esteban Ocon (FRA) Alpine +2 Runden
15. Nyck de Vries (NED) AlphaTauri +2 Runden
16. Logan Sargeant (USA) Williams +2 Runden
17. Kevin Magnussen (DEN) Haas +6 Runden

Ausgeschieden: Alexander Albon (THA) Williams, Charles Leclerc (MON) Ferrari, George Russell (GBR) Mercedes

Schnellste Runde: Sergio Perez (MEX) Red Bull in der 53. Runde in 1:20,235 (Schnitt: 237,940 km/h)

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(Bild: KMM)



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