Toni Elsenhuber aus der Salzburger Gemeinde Hof ist zwar eigentlich Wirt und Trauerredner, hätte aber durchaus auch das Zeug zum Ermittler. Vor einem Monat legte er Telefonbetrügern das Handwerk, nun ging ihm ein Opferstock-Dieb ins Netz.
Jetzt ist schon wieder was passiert!“ Dieses Zitat aus den berühmten Krimis von Wolf Haas könnte Toni Elsenhuber (40) aus Hof am Freitag durch den Kopf geschossen sein.
Gemeinsam mit seinem Kellner Stefan Schöndorfer (30) legte der Flachgauer Gastronom einem Opferstock-Dieb das Handwerk. Das ist an sich schon bemerkenswert genug, doch in Elsenhubers Fall schlicht faszinierend. Denn: Dem Hofer Post-Wirt gingen am 2. März erst Telefonbetrüger ins Netz. Damals lockte er die Halunken als vermeintlich leichtes Opfer nach Hof, wartete in Verkleidung auf sie. Vor der Kirche klickten dann die Handschellen.
Opferstockdieb gefasst
Diesmal war keine Schauspielleistung gefragt. „Gegen 13 Uhr ist der Mann dem Stefan aufgefallen. Das merkt man, wenn sich einer so oft umschaut und sich komisch verhält“, erinnert sich Elsenhuber zurück. Das Duo folgte der zwielichtigen Gestalt in die Kirche. „Er hat so getan, als würde er beten. Er marschierte dann in Richtung Altarraum und Opferstock. Da war klar, dass da etwas nicht stimmt“, so der couragierte Wirt. Schließlich habe sich in den vergangenen Wochen immer wieder jemand am Opferstock zu schaffen gemacht. Elsenhuber rief die Polizei und wartete mit seinem Kollegen vor dem Kirchentor. Er erzählt: „Als er herauskam, war die Polizei noch nicht da. Wir begannen gerade, ihn zu verfolgen, als der Streifenwagen eintraf.“
Polizist machte von der Waffe Gebrauch
Als die Beamten eintrafen, nahm der Langfinger sofort Reißaus. Ein Polizist gab einen Schreckschuss in den Boden ab, doch der Gauner ließ sich nicht beirren. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd zu Fuß bekamen die Polizisten den 41-jährigen Rumänen zu fassen. Beweismittel dürfte es genügend geben, der mutmaßliche Dieb warf auf seiner Flucht Werkzeuge weg, die zum Einsatz gekommen sein sollen. Die Polizei zeigte ihn auf freiem Fuß an. Elsenhuber freut sich über den Erfolg, meint aber auch: „Jetzt darf es auch mal wieder ruhiger zugehen!“
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