Paris als Vorbild?

Scooter-Verbot: Debatte in Wien nimmt Fahrt auf

Wien
03.04.2023 16:25

Weil E-Scooter in Paris massenweise im Weg stehen oder liegen, soll in der französischen Hauptstadt nach einer Bürgerabstimmung ein Verbot der Leih-Roller kommen. Obwohl auch Wien mit dem Scooter-Chaos zu kämpfen hat, will die Stadtregierung kein endgültiges Aus. Allerdings soll es strengere Regeln geben. Die FPÖ stellt Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) dafür ein Ultimatum.

Mit einer überwältigenden Mehrheit von fast 90 Prozent haben sich die Abstimmungsteilnehmer in Paris dafür ausgesprochen, die Leihgeräte von den Straßen zu verbannen. Hauptargumente der Gegner: Die Roller blockieren die Wege und Scooterfahrer sind verbotenerweise auch auf Gehsteigen unterwegs.

Ab Mai kommen strenge Regeln
In Österreichs Hauptstadt kennt man die gleichen Probleme. Wiens SPÖ-Verkehrsstadträtin Sima will mit einer kompletten Neuregelung dafür sorgen, dass das Scooter-Chaos auf den Gehsteigen bald ein Ende hat, versichert ihr Büro auf APA-Anfrage. Zentrale Punkte der Neuregelung, die ab Mai in Kraft treten soll, sind ein Abstellverbot von Scootern auf Gehsteigen, die Einrichtung von fixen Abstellflächen an Hotspots und eine Limitierung der Anzahl in Bezirken, in denen es bisher ein Überangebot gab. Zusätzlich soll das klimafreundliche Sharing-Angebot attraktiver gemacht werden.

Für die Innere Stadt wird die Maximal-Anzahl 500 Scooter insgesamt betragen. In den Bezirken Leopoldstadt bis Alsergrund und Brigittenau werden in Zukunft insgesamt 1500 Roller stehen dürfen. In den äußeren Bezirken soll das Angebot dagegen ausgebaut werden. Für die Kontrolle der neuen Regelungen sind dann auch die Parksheriffs zuständig. Ein „digitales Dashboard“ soll künftig zudem eine Kontrolle in Echtzeit ermöglichen. Ermittlung von Regelverstößen könnten somit zu jeder Zeit - auch rückwirkend - durchgeführt werden, heißt es aus Simas Büro.

FPÖ bleibt skeptisch
Misstrauisch begegnet die Wiener FPÖ den Ankündigungen der Verkehrsstadträtin. Sollten die neuen Regeln keine Früchte tragen, will die FPÖ ein Scooter-Verbot für Wien fordern, kündigt Verkehrssprecher Toni Mahdalik per Aussendung an. Denn besonders ältere und gehbehinderte Menschen seien durch E-Roller gefährdet, die am Gehsteig abgestellt oder gefahren werden.

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Wien soll Paris werden, wenn die SPÖ die Leih-E-Scooter-Plage nicht beenden kann.

Toni Mahdalik, Verkehrssprecher FPÖ Wien

„Wien soll Paris werden, wenn die SPÖ die Leih-E-Scooter-Plage nicht beenden kann“, erklärte der Landtagsabgeordnete. Mahdalik betont, dass das „asiatische Leih-Klumpert“ das Gegenteil von klimafreundlich oder nachhaltig sei - die meisten Scooter stammen aus chinesischer Produktion.

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