Bauarbeiter gestorben

Zwei Züge in den Niederlanden krachten gegen Kran

Ausland
04.04.2023 13:25

Bei einem schweren Zugunglück in den Niederlanden ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, ungefähr 30 weitere wurden verletzt. Laut Augenzeuginnen und Augenzeugen sollen ein Güterzug und ein Passagierzug gegen einen Baukran gestoßen sein.

Ein Intercity ist laut der Feuerwehr und Bahn auf der stark befahrenen Strecke von Leiden nach Den Haag entgleist und in ein Feld gerast. Mindestens zwei Waggons stürzten um. Der Güterzug soll ebenfalls entgleist sein. „Es gab einen schweren Schlag, Fenster zersprangen“, berichtete ein Passagier im Radio. Die Anrainerinnen und Anrainer im Ort Voorschoten wurden gegen 3.25 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Sie hörten einen lauten Knall, sahen Lichtblitze. „Das Haus bebte, wie bei einem Erdbeben“, sagte eine Frau.

Viele Schwerverletzte
Bei dem Unglück kam mindestens ein Mensch ums Leben, etwa 30 weitere wurden verletzt. 19 von ihnen seien in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte eine Sprecherin der Feuerwehr im Radio. Insgesamt waren 50 bis 60 Passagierinnen und Passagiere in dem Nachtzug auf dem Weg von Amsterdam nach Den Haag. Die meisten von ihnen konnten den Zug selbstständig verlassen, einige wurden vorübergehend von Anwohnerinnen und Anwohnern aufgenommen. Sie leisteten Erste Hilfe und gaben den Menschen etwas zu trinken.

Krankenwagen, die Feuerwehr und ein Traumahelikopter waren schnell zur Stelle. An der Unfallstelle sind die Spuren der Verwüstung zu sehen. So wurde etwa die Kabine des Zugführers eingedrückt, der bei dem Vorfall Knochenbrüche erlitt. Zum Zeitpunkt des Unfalls wurden an den Schienen geplante Wartungsarbeiten ausgeführt. Der Tote war einer der Bauarbeiter. Gearbeitet wurde aber nur auf Gleisen, auf denen kein Zug fahren sollte. 

Unklar ist bisher, wo der Baukran stand. Die Ermittlungen zum genauen Hergang laufen noch. Das Chaos am Unfallort und auf der Bahnstrecke war groß, berichteten Reporterinnen und Reporter. Der Verkehr zwischen Leiden und Den Haag wurde vorübergehend unterbrochen.

Ministerpräsident Mark Rutte sprach in einer ersten Reaktion von einem „schrecklichen Zugunfall“. „Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und bei allen Opfern. Ich wünsche ihnen viel Kraft“, schrieb er auf Twitter. Auch das Königspaar sprach sein Mitgefühl mit den Betroffenen aus. „Viele verspüren jetzt Angst und Unsicherheit. Wir fühlen sehr mit ihnen allen mit“, sagten König Willem-Alexander und Königin Máxima.

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