Rund 180-mal seit dem Jahr 2021 schlug eine Frau in Wattens Feueralarm. Jedes Mal rückten die Florianis aus, gebrannt hat es bisher freilich nie. Hinter den Alarmierungsorgien steckt leider ein tragisches Schicksal.
Vor zwei Tagen, am Dienstagvormittag, meldete die Wattenerin erneut - zweimal hintereinander binnen einer Stunde - ein Feuer. „Beide Male wollte sie Brandgeruch bemerkt haben - in ihrer Wohnung bzw. im Stiegenhaus des Wohnblocks“, schildert Christian Liebl von der Freiwilligen Feuerwehr Wattens. Neuerlich bot sich das gewohnte Bild: Es gab überhaupt kein Feuer. „Weil wir die Frau kennen, rücken wir inzwischen in der Regel nur mit zwei Mann und in Begleitung der Polizei aus“, informiert Thomas Mößmer, der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Wattens.
Leider konnte uns bisher nicht einmal die Polizei oder die Staatsanwaltschaft helfen, das Problem in den Griff zu bekommen.
Thomas Mößmer, Kommandant-Stellvertreter Freiweillige Feuerwehr Wattens
Sechs Alarmierungen in einer Nacht
Seit 2021 „stalked“ sie quasi die ehrenamtlichen Wattener Florianis. Die müssen dann von der Arbeit weg, nicht selten werden sie auch aus dem Schlaf gerissen. Denn in der Nacht schlägt die Frau ebenfalls immer wieder Alarm. „Bisheriger Höhepunkt waren sechs Alarmierungen in einer einzigen Nacht“, erinnert sich Christian Liebl. An Schlafen ist für die freiwilligen Einsatzkräfte dann kaum noch zu denken.
Hinter den Alarmierungsorgien steckt leider ein tragisches Schicksal – die Frau ist offenbar drogenkrank. Das Rote Kreuz und die Polizei hat sie dem Vernehmen nach auch schon wegen angeblicher Vorfälle verständigt. Und bevor sie nach Wattens zog, fiel sie in Schwaz durch ähnliche Aktionen auf.
„Wir müssen immer ausrücken“
„Obwohl wir die Frau kennen, müssen wir stets ausrücken“, sagt Mößmer. „Denn es könnte ja irgendwann doch ein Ernstfall eingetreten sein.“ Die Florianis haben schon sehr viel versucht, die Situation zu verbessern. „Leider konnte uns bisher nicht einmal die Polizei oder die Staatsanwaltschaft helfen“, bedauert Mößmer. Es sei leider nichts zu machen. Laut Bernd Noggler, dem Chef der Leitstelle Tirol, handelt es sich bei der Frau nicht um einen Einzelfall. „Solche Serien kommen immer wieder einmal vor“, weiß er.
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