Da das Friedenskircherl am Stoderzinken den Titel „schönster Platz Österreichs“ trägt, ist das kleine Wahrzeichen der Region mittlerweile ein großer Besuchermagnet. Um dem Ansturm in der Sommertourismus-Saison Herr zu werden, haben die Gemeinden nun ein Besucherlenkungskonzept präsentiert.
Er war ein Bergbau-Unternehmer und Pionier, als es um die Erschließung des Dachstein-Gebirges ging: Ritter Emil von Horstig, bekannt auch als Erbauer des Friedenskircherls hoch oben auf dem Stoderzinken. Ob der Schönheit der - keiner Konfession geweihten - Kapelle fehlte sogar dem großen steirischen Heimatdichter Peter Rosegger die Worte, er „schwieg in Andacht“.
Auch wenn Horstig schon nach der Errichtung der hölzernen Andachtsstätte anno 1902 wusste, ein beständiges Wahrzeichen für die Region geschaffen zu haben, ahnte er freilich nicht, dass es dereinst zum schönsten Platz Österreichs gekürt wird.
Schönster Platz Österreichs
Das geschah 2022 in der ORF-Sendung „9 Plätze - 9 Schätze“ - seither ist das Kircherl auch außerhalb der Steiermark bekannt und als Ausflugsdestination attraktiv. „Am ersten Wochenende nach der Siegesfeier rollten statt - wie sonst üblich - zehn Autos schon 550 auf den Berg“, berichtet Wolfram Steiner, Obmann der Weggenossenschaft.
Neues Besucherleitkonzept entwickelt
Damit die Gemeinden mit Beginn der touristischen Saison für einen noch größeren Ansturm gewappnet sind, haben die Bürgermeister von Gröbming und Aich, der Tourismusverband Schladming-Dachstein und die Weggenossenschaft nun ein Besucherleitkonzept ausgeklügelt. Wie will man dem erwarteten Gästestrom also künftig Herr werden?
Mit dem Konzept zur Besucherlenkung erhöhen wir die Erlebnis-Qualität für die Besucher und reduzieren den Verkehr.
Mathias Schattleitner, Tourismusverband
Ein Shuttlebus wird mehrmals täglich zwischen Gröbming und dem Stoderzinken pendeln. „Damit soll der Pkw-Verkehr deutlich reduziert werden“, erwarten sich Thomas Reingruber und Franz Danklmaier, die Ortschefs von Gröbming und Aich. Chauffeure von Reisebussen müssen ihren Parkplatz zudem sieben Tage im Voraus reservieren.
Ist Bergstraße überlastet, wird sie für Autos gesperrt
Sobald zu viele Autos auf dem schmalen Alpenweg unterwegs sind, senkt sich ein Absperrbalken. „Über den Ticketverkauf für die Mautstraße können wir die Fahrzeuge leicht zählen“, erklärt Mathias Schattleitner, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Schladming-Dachstein.
Sollten die Stellplätze überfüllt sein (es sind 300 an der Zahl), wird ein „Stoder-Ranger“, also eine kundige Ansprechperson, den Ankömmlingen weiterhelfen. „Wir hoffen auf 50 Prozent mehr Besucher“, sagt Schattleitner. 1500 auf den Tag verteilt ist jedoch das Maximum - damit es keinen Unfrieden gibt rund um das Friedenskircherl.
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