Regierung greift durch

Kollaps von Credit Suisse soll untersucht werden

Wirtschaft
06.04.2023 20:29

Die Schweizer Regierung hat angekündigt, die Krise der Großbank Credit Suisse aufzuarbeiten. Anschließend soll ein Bericht vorgelegt werden. Die Ergebnisse soll es innerhalb eines Jahres geben, hieß es am Donnerstag.

Das Parlament hatte zuvor gefordert, mit „einer oder mehreren Studien“ den Ursachen für den Kollaps der Credit Suisse nachzugehen, damit solche Situationen künftig vermieden werden können. Geplant ist nun eine Analyse, die externe Gutachten einbeziehen soll. Der Bundesrat teile das Anliegen des Parlaments, „dass die Ereignisse, welche zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS und den ergriffenen staatlichen Maßnahmen führten, gründlich aufzuarbeiten“ seien, sagten Vertreterinnen und Vertreter der Regierung.

Die Großbank war bereits seit zwei Jahren von Skandalen erschüttert worden. Als die Pleite der Silicon Valley Bank in den USA den gesamten Bankensektor erschütterte und der größte Aktionär kein weiteres Kapital mehr investieren wollte, war die Bank trotz einer Finanzspritze der Zentralbank nicht mehr zu halten. Sie wurde daraufhin von der Rivalin UBS übernommen, woran sowohl die Regierung als auch die Aufsichtsbehörde und die Zentralbank beteiligt waren.

Kritik gab und gibt es unter anderem wegen eines schlechten Risikomanagements und Geldabflüssen in dreistelliger Milliardenhöhe. Trotz Verlusten soll die Credit Suisse dann ihren Topleuten für das Vorjahr Boni in der Höhe von rund einer Milliarde Franken (umgerechnet etwa 1,01 Milliarden Euro) ausgezahlt haben.

Weitere Sammelklagen
In den USA ist jetzt eine weitere Sammelklage gegen die Großbank eingereicht worden - wegen Irreführung. Die Klägerinnen und Kläger werfen Credit Suisse vor, Wertpapierbetrug begangen zu haben, indem die Verantwortlichen Tatsachen in Bezug auf das Geschäft, den Betrieb und die Aussichten der Bank falsch dargestellt hätten. Anlegerinnen und Anleger hätten wegen dieser Angaben erhebliche Verluste erlitten, heißt es aus New Jersey. Beschuldigt werden unter anderem Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann, CEO Ulrich Körner und Finanzchef Dixit Joshi.

Die Kanzlei sucht noch Klägerinnen und Kläger, die den Rechtsstreit führen oder im Hintergrund agieren wollen. Bereits Mitte März gab es Medienberichte, wonach die Bank in den USA verklagt wird. Damals ging es um die gleichen Vorwürfe.

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