Weil infolge der Teuerung immer mehr Menschen berechtigt sind, in Sozialmärkten einzukaufen, sind diese am Limit. Die Regale mit ausreichend Lebensmitteln zu füllen, wird zunehmend schwieriger. Seitens des Landes gibt es vorerst aber keine weitere Unterstützung.
Ende Jänner schnürte das Land OÖ ein Hilfspaket für die in Bedrängnis geratenen Sozialmärkte (SOMA): 400.000 Euro stellt das Sozialressort zur Verfügung, damit es nicht zu Lebensmittel-Engpässen kommt.
„Wir müssen schon rationieren“
Erste Hilfsgelder sind inzwischen geflossen, „und dafür sind wir dankbar“, sagt Andreas Schmolmüller, Sprecher der Volkshilfe, die die SOMA Linz und Wels betreut. An der Situation habe sich aber wenig geändert: „Die Nachfrage ist riesengroß. Wir müssen schon rationieren – zum Beispiel nur zwei Kilo Mehl pro Kunde.“
Starker Anstieg an Kunden
Die Teuerung hat dazu geführt, dass im Vorjahr die Zahl der zum Einkauf im SOMA berechtigten Personen in OÖ um rund 40 Prozent auf 24.000 gestiegen ist. „Und es wird nicht einfacher. Bei vielen Menschen stehen jetzt Nachzahlungen und Vorschreibungen an“, sagt Schmolmüller.
Diese schwarz-blaue Kopf-in-den-Sand-Politik ist während einer der größten Teuerungskrisen untragbar. Die von mir eingebrachte Anfrage soll daher jetzt für Klarheit sorgen.
Sabine Engleitner-Neu, SPÖ-Klubchefin im Landtag
„Sozialmarkt-Million“ abgelehnt
Die SPÖ drängt vor diesem Hintergrund darauf, die Unterstützung für die SOMA auszuweiten. Ihre schon im Juli 2022 im Landtag beantragte Forderung nach einer „Sozialmarkt-Million“ wurde nach einer Sozialausschusssitzung Ende März von Schwarz-Blau endgültig abgelehnt. „Dadurch verwehrt die ÖVP/FPÖ-Landesregierung den Sozialmärkten Unterstützung und uns allen auch einen transparenten Blick auf das Gesamtausmaß des Problems“, kritisiert SPÖ-Klubchefin Sabine Engleitner-Neu.
Anfrage im Landtag
Sie konfrontierte deshalb jetzt Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) mit einer schriftlichen Anfrage - u. a. zur Steigerung der Kunden nach Bezirk und zu soziodemografischen Merkmalen. Eine Beantwortung muss bis Ende Mai erfolgen.
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