Drei Jahrezehnte hat Suat Aslan hart für den Erfolg geschuftet. Nun verkauft er das 2004 eröffnete Campo in Grieskirchen. Einer der Gründe: Den gebürtigen Türken zieht es immer mehr in seine Heimat zurück.
Vom Kebabverkäufer zum Top-Gastronom! Diese steile Karriere legte Suat Aslan in den letzten 30 Jahren in Grieskirchen hin. 1994 eröffnete er gegenüber vom „Poly“ Oberösterreichs zweiten Kebabstand, führte danach das Segafredo und die Sichtbar. Seit 2004 leitet er das Campo am Kirchenplatz.
Im Oktober ist Schluss
„Im Oktober ist Schluss“, kündigt der Unternehmer nun für viele überraschend seinen Abschied an. Bis zum Herbst möchte er einen Käufer für das beliebte Sommercafé finden und nach 30 Jahren als Lokalbetreiber kürzer treten. „Ich werde sicher nicht mehr diese Art von Gastronomie machen. Denn ich schleppe seit vielen Jahren einen schweren Rucksack herum, den ich endlich ausleeren möchte“, verriet der gebürtige Türke der „Krone“.
Gastarbeiterkind und ein waschechter Grieskirchner
Gemeint ist damit die Aufarbeitung seiner Kindheit und Jugend. „Assi“ kam in dem Dörfchen Göle unweit der Grenze zu Georgien auf die Welt. Mama und Papa zog es nur ein paar Jahre später in das 3400 Kilometer entfernte Grieskirchen. Erst mit neun Jahren war Suat wieder mit seinen Eltern und den drei Geschwistern in der Trattnachtal-Gemeinde vereint.
Ich bin sehr viele Tage auf einem Stein mit Blick auf eine verstaubte Straße gesessen. Immer, wenn ein Bus vorbeifuhr, hoffte ich, dass meine Eltern aussteigen.
Suat Aslan über seine Kindheit
Bild: GEPA pictures
„Bis dahin bin ich sehr viele Tage auf einem Stein mit Blick auf eine verstaubte Straße gesessen. Immer, wenn ein Bus vorbeifuhr, hoffte ich, dass meine Eltern aussteigen. Jetzt möchte ich wieder zu diesem Stein zurück. Denn in den letzten 30 Jahren war ich nur zweimal ganz kurz dort, da konnte ich die Zeit nie genießen“, so Aslan.
Lehre als Kfz-Mechaniker
Auch wenn sich der gelernte Kfz-Mechaniker und erfolgreiche Fußballer als „waschechter Grieskirchner“ bezeichnet, ist die Sehnsucht nach der Heimat zuletzt immer größer geworden. Ebenso der Wunsch nach mehr Freizeit. „Ich habe 16, 17 Stunden am Tag gearbeitet, stand um 3 Uhr auf, um erfolgreich zu sein. Ich wurde belächelt. Womöglich wollten einige sehen, wie ich scheitere. Nicht zu versagen, das war mein größter Antrieb!“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.