Kennen Sie Andreas Babler? Viele Österreicher antworten auf diese Frage mit „nein“. Das hat eine Umfrage von „Das Zielgruppen Büro“ ergeben. Was die Ergebnisse auch zeigen: Die SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner ist gleichzeitig beliebt und unbeliebt.
So bekannt der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler mittlerweile in der Wiener Löwelstraße sein dürfte, so unbekannt ist er außerhalb der SPÖ-Parteizentrale. Auch bekannt als: Österreich. Das hat eine Online-Umfrage von „Das Zielgruppen Büro“ ergeben. Zwar sucht der 50-Jährige im Rahmen seiner „Basis-Tour“ durch Österreich - krone.at berichtete - den Kontakt zu SPÖ-Mitgliedern.
Und tippt sich mit seinem Team auf Twitter und Co. die Finger wund, wo seine Konkurrenten um den Parteivorsitz Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil abgeschlagen hinter ihm liegen. Zum Vergleich: Babler hat in den vergangen 24 Stunden auf Twitter mehr gepostet als seine Parteivorsitzende im gesamten aktuellen Monat - Doskozil hat nicht einmal einen offiziellen Account.
Der unbekannte Babler
Doch der Traiskirchner Bürgermeister hat ein Problem. Außerhalb der digitalen Blase ist Babler laut „Das Zielgruppen Büro“ vielen Menschen noch kein Begriff. Das Institut hat vom 31. März bis 5. April 1000 Personen ab 16 Jahren zu ihren Wahrnehmungen und Einstellungen zur SPÖ, zur bevorstehenden Mitgliederbefragung und zu den aussichtsreichsten Kandidaten befragt.
Die Ergebnisse sind einigermaßen erstaunlich: Bei der Frage nach der Eignung als SPÖ-Spitzenkandidat für die nächste Nationalratswahl geben 39 Prozent der Befragten an, dass sie Babler nicht kennen. 16 Prozent haben von ihm gehört, können ihn aber nicht einschätzen. Hans Peter Doskozil ist nur neun Prozent unbekannt. Pamela Rendi-Wagner kennen lediglich sechs Prozent nicht. Die Ersteller der Umfrage halten fest: „Die aktuelle Unbekanntheit kann aber auch eine Chance sein, sich und die eigenen Ideen ohne Vorbelastung als Person den Wählern zu präsentieren.“
Rendi-Wagner ist beliebt und unbeliebt
Doskozil führt bei der Frage, wer am geeignetsten dafür ist, die SPÖ künftig anzuführen. 30 Prozent aller Befragten stimmten hier für ihn. Hinter dem burgenländischem Landeshauptmann reihen sich abgeschlagen Rendi-Wagner mit 16 Prozent und Babler mit 13 Prozent ein. Bei SPÖ-affinen Personen, was für die Mitgliederbefragung wahrscheinlich entscheidender ist, wird das Ergebnis jedoch völlig auf den Kopf gestellt. Hier führt die aktuelle Parteivorsitzende mit 34 Prozent vor Doskozil. Babler kann mit 15 Prozent auch hier, vor allem wegen seiner Unbekanntheit, nicht wirklich punkten.
In der Frage der Spitzenkandidatur ist die Tendenz unter SPÖ-affinen zu Rendi-Wagner noch deutlicher: Für 58 Prozent ist sie sehr oder eher geeignet, 46 Prozent sehen Doskozil als sehr, beziehungsweise eher geeignet. Für Rendi-Wagner und Doskozil ist es dennoch noch zu früh, den Lokalpolitiker abzuschreiben. Dafür ist Babler unter jenen, die ihn kennen, einfach zu beliebt. 55 Prozent jener Befragten, empfinden ihn als sehr beziehungsweise eher geeigneten SPÖ-Spitzenkandidaten.
Von Pamela Rendi-Wagner haben 52 Prozent der Befragten eine eher schlechte Meinung. Bei Hans Peter Doskozil (34 Prozent) und Andreas Babler (18 Prozent) fällt die Ablehnung deutlich niedriger aus. Beide dürften laut „Zielgruppen Büro“ davon profitieren, „nicht Teil der insgesamt eher unbeliebten Bundespolitik zu sein“. Denn auch von Karl Nehammer, Herbert Kickl und Werner Kogler haben rund die Hälfte der befragten Österreicher eine eher schlechte Meinung.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.