Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil, Andreas Babler oder „keiner der Genannten“ - die SPÖ sucht ab Montag per Mitgliederbefragung einen neuen Chef. Dass es die vierte Option auf den Stimmzettel geschafft hat, hat diese Woche so manche in der Partei überrascht - und die Frage aufgeworfen, was passiert, wenn diese Variante am meisten Zuspruch bekommen sollte. Einer der drei Kandidaten hat sich am Freitagabend deklariert.
„Dann werde ich das nicht machen“, sagte Burgenlands Landeshauptmann Doskozil in der „ZiB 2“. Zwar sei er mit der Entscheidungsfindung in der Partei nicht glücklich und meinte, der holprige Weg zur Mitgliederbefragung sei „nicht das beste Bild für die Organisation“, an den Ausgang fühle er sich aber gebunden.
„Votum der Mitglieder ist ein hohes Gut“
Wenn er nicht als Erster bei der von ihm selbst vom Zaun gebrochenen Befragung durchs Ziel geht, werde er auch nicht den Anspruch auf die Nummer-eins-Position erheben. „Das Votum der Mitglieder ist ein hohes Gut.“
Auch Parteichefin Rendi-Wagner hatte angekündigt, das Handtuch zu werfen, wenn sie hinter einem ihrer Konkurrenten zu liegen kommt, auch wenn die Befragung laut Parteistatut nicht bindend ist. Ob sich das allerdings auch auf das Szenario bezieht, dass „keine*r der genannten Bewerber*innen“, wie es am Stimmzettel heißt, die meisten Stimmen ergattert, bleibt offen. Vom Dritten im Bunde, Traiskirchens Bürgermeister Babler, hieß es bisher stets, er plädiere für eine Stichwahl, sollte niemand eine absolute Mehrheit erreichen.
Auf die wachsende öffentliche Unterstützung für Rendi-Wagner von SPÖ-Promis wie den Altkanzlern Franz Vranitzky, Viktor Klima, Alfred Gusenbauer und Werner Faymann sowie Wiens aktuellem Bürgermeister Michael Ludwig und seinem Vorgänger Michael Häupl angesprochen, meinte Doskozil in der „ZiB 2“: „Jedes Mitglied hat eine Stimme“, alle seien somit gleich viel wert.
Lager versöhnen, sonst „wird man keine Wahl gewinnen“
Ohnehin müsse man, wenn der monatelange Machtkampf irgendwann einmal entschieden ist, auf Versöhnung setzen. Die zutage getretene „Meinungsvielfalt“ in der SPÖ sei zu begrüßen, denn ohne einen breiten Bogen über die verschiedenen Lager zu spannen, „wird man keine Wahl gewinnen“.
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