Die Hochrechnungen in Salzburg kündigen ein Wahl-Beben an: Die Dirndl-Koalition verliert ihre Mehrheit, ÖVP und Grüne büßen Stimmen ein, die NEOS dürften sogar aus dem Landtag fliegen. FPÖ und KPÖ triumphieren dagegen. Die Unzufriedenheit mit der Landesregierung spiegelte sich schon in einer Umfrage wider, die vor der Wahl durchgeführte.
Die Befragung von SORA/ISA für den ORF zeigt eine schlechte Stimmung im Land Salzburg. Demnach beurteilen 42 Prozent der Befragten die Entwicklung der letzten fünf Jahre „eher negativ“. Nur 16 Prozent antworteten mit „eher positiv“. 2018 sahen noch 34 Prozent der Salzburgerinnen und Salzburger eine positive Entwicklung, 19 eine negative. Auch der Blick auf die Zukunft hat sich deutlich verschlechtert.
62 Prozent sehen düstere Zukunft
62 Prozent der Wahlberechtigten glauben, dass das Leben für die junge Generation einmal schlechter sein wird als heute. Dieser Wert hat sich im Vergleich zur letzten Landtagswahl mehr als verdoppelt (damals 30 Prozent). 13 Prozent erwarten eine bessere Zukunft, 2018 waren es noch 25 Prozent. Insgesamt 84 Prozent halten das Leben in Salzburg für immer weniger leistbar.
Die Mehrheit der Salzburgerinnen und Salzburger fühlt sich von der Politik nicht verstanden. 66 Prozent gaben das bei der Befragung an. Im Gegenzug fühlen sich 31 Prozent verstanden. Vertrauen in die Politik hat knapp die Hälfte der Befragten. 49 Prozent erwarten gute Lösungen für kommende Herausforderungen. Dieser Wert liegt unter jenem der jüngsten Wahlumfragen in Kärnten (58 Prozent) und Niederösterreich (56).
Erfolg für die Opposition
Die große Unzufriedenheit dürfte der „KPÖ Plus“ in die Hände gespielt haben. Deren Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl inszenierte sich im Wahlkampf als dunkelroter Rächer der Unterprivilegierten. Offensichtlich sprach das viele Salzburger an, die KPÖ erhielt laut Prognose mehr als elf Prozent. Auch die Freiheitlichen unter Spitzenkandidatin Marlene Svazek dürften von dieser Stimmung profitiert haben. Sie legten rund sieben Prozentpunkte zu.
Für die Wahlbefragung wurden 1230 Personen per Telefon oder online kontaktiert. Davon deklarierten sich 909 als Wählerinnen und Wähler. Die Erhebung wurde zwischen 17. und 22. April durchgeführt. Die maximale Schwankungsbreite beträgt plus/minus 2,8 Prozent bei allen Befragten, beziehungsweise 3,3 Prozent bei jenen, die sicher wählen.
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