Sieg der Extreme:

Auch Salzburg-Wahl war Abrechnung mit Großparteien

Salzburg
23.04.2023 22:21

Was für eine Landtagswahl in Salzburg: ÖVP und FPÖ lieferten sich lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Blauen wollen nun regieren. Die Kommunisten landen auf Platz vier. Die NEOS fliegen aus dem Landtag (siehe Video oben).

Schmerzgrenze nach unten hatte ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer nur eine: „Nicht die Nummer zwei im Land zu werden“, verriet er am Wahlabend. Vollkommen egal, wie hoch der Stimmenverlust am Ende ist. Und der war mit einem Minus von 7,4 Prozentpunkten schmerzhaft. „Die Verluste sind höher ausgefallen als angenommen. Das tut weh, aber mein Ziel habe ich erreicht“, rechtfertigt sich Haslauer. So kann man sich ein Wahldebakel auch schönreden.

Der krone.at-Wahlticker zum Nachlesen.

Dunkelrot ist die neue politische Modefarbe
Die Abrechnung der Wähler kann Haslauer nicht nachvollziehen. Denn das „Land stehe gut da“, trotzdem herrsche „eine Verunsicherung“. Bereits zum dritten Mal - nach Tirol und Niederösterreich - ist die ÖVP auf Platz eins abgestürzt, hält aber weiterhin den Landeshauptmann. Die Wahl zeigt aber auch: Mit den Themenschwerpunkten Asyl und grüner Verbrenner von Kanzler Karl Nehammer können noch keine Wahlen gewonnen werden.

Die Shootingstars sind zwei, die jeweils die politischen Ränder bedienen: die Blaue Marlene Svazek (30) und der Kommunist Kay-Michael Dankl (34).

Zitat Icon

Die Verluste sind höher ausgefallen als angenommen. Das tut weh, aber mein Ziel habe ich erreicht.

Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP)

Historisches Ergebnis für FPÖ
Die FPÖ hievte sich auf Platz zwei und sprang mit 25,7 Prozent erstmals über die 20-Prozent-Marke. Ein historisches Ergebnis. Svazek will nun die FPÖ in die Koalition führen. „Das Ergebnis zeigt, dass die Salzburger eine Wende wollen“, richtet Svazek Haslauer aus.

Marlene Svazek hat die Salzburger Blauen zu einem historischen Ergebnis geführt. Der fulminante Einzug der KPÖ Plus in den Landtag ist auch ihrem Spitzenkandidaten Kay-Michael Dankl (re.) geschuldet. (Bild: APA, Krone KREATIV)
Marlene Svazek hat die Salzburger Blauen zu einem historischen Ergebnis geführt. Der fulminante Einzug der KPÖ Plus in den Landtag ist auch ihrem Spitzenkandidaten Kay-Michael Dankl (re.) geschuldet.

Haslauer flexibler als Mikl-Leitner
Allerdings ist die Lage in Salzburg anders als in Niederösterreich. Haslauer ist in seiner Koalitionspartner-Wahl flexibler als Johanna Mikl-Leitner. In Niederösterreich waren durch das Proporzsystem drei FPÖ-Landesräte fix in der Regierung. Haslauer kann mit SPÖ und Grünen koalieren und so die Blauen trotz Wahlerfolg leicht ausbremsen. Allerdings wäre das eine Koalition der Verlierer.

Bilder vom Wahltag:

Bleibt Svazek in Salzburg?
Svazek kündigte am Wahlabend an, dass sie nur dann fix in Salzburg bleibe, wenn sie Landeshauptmann-Stellvertreterin werde. Gelingt das nicht, würde sie auch einem Ruf nach Wien folgen, wenn FPÖ-Chef Herbert Kickl das will.

Dunkelrot ist die neue politische Modefarbe in Salzburg. Die KPÖ Plus schafft eine Sensation - sie wird mit 11,7 Prozent sogar zweistellig. Mit dem Einzug in den Landtag hatte man im Wahlkampf schon gerechnet, aber dieses Ergebnis hatte niemand auf der Rechnung.

SPÖ stürzt auf Platz drei ab
Vor allem nicht David Egger. Der SPÖ-Spitzenkandidat - immerhin haben die Roten zehn Jahre lang die Landeshauptfrau in Salzburg gestellt - muss den Absturz auf Platz drei und ein Minus von 2,2 Prozentpunkten verantworten. Ein historisches Tief.

NEOS fliegen aus dem Landtag
Die Regierungsbeteiligung hat sich für die NEOS nicht ausgezahlt. Sie fliegen mit einem Ergebnis von knapp über vier Prozent aus dem Landtag - müssen quasi bei null wieder beginnen.
Auch die Grünen bekamen eine Abrechnung serviert.

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