Aus einer teuren und nie benutzten „Geisterausfahrt“ der Tangente soll eine 60.000 Quadratmeter große Naturoase werden.
Zuerst gebaut, dann gesperrt und letztendlich nie befahren. Die Rede ist von der gesperrten „Geisterausfahrt“ Simmering. Den meisten Autofahrern ist sie aus dem Verkehrsfunk dennoch gut bekannt. Doch jetzt gibt es für die triste Rampengegend, die genau genommen im 10. und nicht im 11. Bezirk liegt, so etwas wie ein „Happy End“. Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) geriet bei der Präsentation am Montag richtig ins Schwärmen.
Ich habe mich auf den Tag gefreut wie andere auf Weihnachten. Favoriten bekommt jetzt eine Donauinsel.
Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ)
„Ich habe mich auf den Tag gefreut wie andere auf Weihnachten. Favoriten bekommt jetzt eine Donauinsel.“ Der Vergleich hinkt zwar gewaltig, doch statt der unbenutzten Autobahn-Ausfahrt soll hier auf rund 60.000 Quadratmeter eine Naturoase entstehen. Ein Jahr lang wurde mit der Asfinag verhandelt. Nun pachtet die Stadt Wien die Flächen und im Juni wird mit der Neugestaltung begonnen. Die Kosten für das Projekt betragen 9,9 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2024 geplant.
Einzig der Name der neuen Superfläche ist noch etwas gewöhnungsbedürftig: „Tangentenpark an der Ostbahn“. Das klingt wenig reizvoll. Dabei soll der neue Landschaftspark laut Stadträtin Sima als Paradebeispiel dienen und alle Stückerln spielen.
So lange fristete die nie benutzte „Geisterausfahrt“ Simmering ihr tristes Dasein. Jetzt soll dort ein 60.000 Quadratmeter großer Park entstehen.
Neue Radwege, Teich und ein Freiluftkino
Geplant sind großzügige Grünräume mit Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Direkt unter der Autobahn wird es Ball- und Sportplätze geben - zum Fußball- und Basketballspielen, auch wenn das Wetter schlecht ist. Ein Teich sowie ein Fontänen-Spielplatz zur Abkühlung sind ebenfalls miteingeplant. Sogar ein Freiluftkino ist vorgesehen. Ein Kiosk soll vor Ort für das gastronomischen Angebot sorgen. Neue Radwege sollen die angrenzenden Wohngebiete in Favoriten und Simmering besser miteinander verbinden. Auf Stress mit lärmgeplagten Anrainern muss sich die Stadt nicht einstellen. Die gibt es hier nämlich nicht.
Geschichte zur ausgesperrten Ausfahrt Simmering
Bereits vor 46 Jahren wurde die Rampe im Bereich der Quellenstraße errichtet und hätte als Knoten Arsenal eigentlich die Südosttangente (A23) entlasten und diese auch mit der Südostautobahn A3 verbinden sollen. Sie wurde aber nie fertiggestellt und daher auch nicht in Betrieb genommen.
Zwischenzeitlich wurde über eine Aktivierung des Knotens für eine Bundesstraße (B225), die entlang der Ostbahn verlaufen sollte nachgedacht. Doch auch diese Pläne wurden nicht verfolgt. Der bereits errichtete Knoten wurde so lediglich als Auf- und Abfahrt für Einsatzfahrzeuge genutzt. Die komplexen Abbrucharbeiten der Rampen durch die ASFINAG konnten 2022 fertiggestellt werden.
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