Bodenversiegelung: Mehr als 1200 Hektar werden bei uns jährlich zubetoniert, aber eine Strategie fehlt, während Hektar um Hektar verloren geht. . .
Jetzt schlägt in Punkto Bodenversiegelung auch die Grazer Universität Alarm: „Es ist schon längst Alarmstufe Rot“, sagt Gerhard Schnedl, Experte für Umweltrecht. In Österreich wird täglich die Fläche von 11,3 Hektar verbraucht, „mehr als die Hälfte ist dauerhaft durch Versiegelung verloren, etwa für Industrieanlagen, Einkaufszentren, Straßen; Tendenz steigend.“ Die Steiermark ist auf der Negativliste ganz weit oben: 3,3 Hektar gehen täglich verloren!
„Das sind 1204 Hektar im Jahr“, weiß etwa Mario Winkler von der Hagelversicherung. In anderen Worten: „In den vergangenen zehn Jahren ist so viel verbaut worden, wie es nahezu der Fläche von ganz Graz entspricht.“ Und, plakativ: „Auf 1204 Hektar würden 7,2 Millionen Kilogramm Getreide im Jahr wachsen. Damit, was hier verloren geht, könnten 85.000 Steirer ein Jahr lang mit Brot versorgt werden.“
EU wird Österreichern wohl einheizen
Die österreichische Regierung wollte schon mit Ende des Vorjahres ihre große Bodenstrategie präsentieren, über die Versiegelung in den nächsten Jahren massiv reduziert werden sollte. Bislang wartet man noch immer darauf. Schnedl: „Angeblich kommt dieses Strategiepapier jetzt Mitte des Jahres auf den Tisch. Damit hat es aber noch gar keine Gesetzeskraft, das dauert dann wieder.“ Der Fachmann moniert auch, dass die bestehenden Raumordnungsgesetze zu wenig Vorgaben lieferten und die Kompetenzaufteilung zwischen Bund und Land das Thema noch komplexer mache.
Es kann aber gut sein, dass die EU den Österreichern beim Bodenverbrauch einheizt. Sie will eine Reduktion des Flächenverbrauches auf Null (!) bis zum Jahr 2050. Und
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