Atomkraft und Fracking dürften nicht tabu sein. Mit dieser Forderung setzt sich Thomas Salzer, Präsident der Industriellen Vereinigung in Niederösterreich in die Nesseln. Nur die FPÖ stimmt ihm (teilweise) zu.
Diese Aussagen von Thomas Salzer jagen Schockwellen quer durchs Land. Der Präsident der Industriellenvereinigung NÖ hatte im ORF seine Gedanken zur Energieversorgung in Worte gefasst. Auch wenn alle Potenziale an Wasserkraft, Wind- und Solarenergie ausgebaut würden, gebe es in 30 Jahren nicht genug Strom, so der Befund des Industriellen. Salzers Lösungsansatz: Fracking zur Gasgewinnung und Atomkraftwerke!
Ein klares Nein kommt dazu von Stephan Pernkopf (ÖVP). Der Landesvize kämpft ja seit Jahren beherzt gegen Atommeiler an unseren Landesgrenzen: „Regelmäßige Störfälle zeigen, wie riskant diese Technologie ist.“ Fracking zur Ausbeutung heimischer Erdgasvorkommen stoße vor allem im Weinviertel auf massive Widerstände aus der Bevölkerung, weiß Pernkopf: „Zudem würde eine Realisierung viel zu lange dauern.“
Sidl (SPÖ) für Erneuerbare
Er setzt auf erneuerbare Energie: „Die ist sicher, sauber und naturverträglich!“ Abgelehnt werden Salzers brisante Vorschläge auch vom EU-Abgeordneten Günther Sidl (SPÖ): „Atomkraft ist kleine Lösung, sondern ein Problem.“ Und auch Fracking sei eine „Idee, die in die völlig falsche Richtung geht“. Sidl tritt ebenfalls für erneuerbare Energie ein, beispielsweise den Ausbau von Biogas-Anlagen in Niederösterreich.
Es gibt nahe an den österreichischen Grenzen Atomkraftwerke. Und wir werden überlegen müssen, ob das in Zukunft nicht auch für uns eine Option wäre.
Thomas Salzer Präsident der IV NÖ
Bild: David Schreiber
Zustimmung erntet der Industrie-Präsident von der FPÖ – zum Teil. Klubobmann Reinhard Teufel sieht zumindest Bio-Fracking als „umweltschonend“ an.
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