Gute Nachrichten für das Pflegepersonal in den steirischen Landeskrankenhäusern: Sie erhalten heuer einen Bonus von bis zu 1500 Euro netto. Neuen Mitarbeitern winken gar 3000 Euro. Spielentscheidend im Kampf gegen den Personalmangel ist das aber wohl nicht.
Als „Überbrückungspaket für 2023“ wurden die neuen Maßnahmen, die in Summe auf etwa 15 Millionen Euro kommen, am Freitag bezeichnet. Denn wirklich nachhaltig ist wohl nur ein verbessertes Gehaltsschema, wie auch SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz betont. Die Verhandlungen darüber haben gestartet und sollen bis Herbst abgeschlossen sein. Auch eine bessere Anrechnung von Vordienstzeiten wird von der Belegschaft gefordert.
10.700 Mitarbeiter erhalten Prämie
Was ist nun genau im Paket, das Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), die Kages-Vorstände Gerhard Stark und Ulf Drabek und Schwarz vorstellten, enthalten: Zuallererst erhalten Mitarbeiter in der Pflege, in medizinisch-technischen Diensten und Hebammen heuer einen Bonus von 1500 Euro netto, wenn sie Vollzeit arbeiten (bei Teilzeit ist der Betrag entsprechend geringer). Etwa 10.700 Menschen sollen davon profitieren.
Ab Mai gibt es zudem für neue Mitarbeiter eine Einstellungsprämie von 3000 Euro, allerdings nur in jenen Abteilungen und Stationen, die besonders mit Personalmangel zu kämpfen haben. Diese Prämie gilt auch für Ärzte. Weiters erhalten Mitarbeiter, die neues Personal anwerben, 750 Euro brutto als Prämie. Das gibt es Graz und am LKH Hochsteiermark schon seit September, nun wird die Aktion auf die ganze Steiermark ausgerollt.
Ich nehme die Not an Personal und damit die Überlastung des Gesundheitspersonals täglich wahr.
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß
Ausbildung unter voller Bezahlung
Angesichts des bevorstehenden Aus für die Diplompflege-Ausbildung an den Gesundheitsschulen des Landes wichtig: Pflegeassistenten bzw. Pflegefachassistenten können sich - unter voller Bezahlung - höher qualifizieren (zu Pflegefachassistenen bzw. Diplomkrankenpfleger). Alleine am Grazer LKH-Klinikum hätten sich schon 60 Personen gemeldet, so Bogner-Strauß.
Und endlich soll ein zentrales Bettenmanagement für alle steirischen Kages-Standorte eingeführt werden. Bisher gab es das nur für Covid-Patienten. „Innerhalb eines Jahres soll es spürbare Effekte geben“, hofft Gerhard Stark.
Sein Vorstands-Kollege Ulf Drabek nennt noch weitere Maßnahmen, um die Jobs für Mitarbeiter attraktiver zu machen: So gibt es 1000 günstige Dienstwohnungen, die laufend modernisiert werden, Kinderbetreuungsplätze an allen Standorten, vergünstige Öffi-Tickets und einen Ausbau von E-Ladestellen.
Weiteres Paket für Ärzte angekündigt
Die 15 Millionen Euro kann die Kages großteils aus den eigenen Personalkosten finanzieren - weil viele Dienstposten derzeit eben unbesetzt sind. Bogner-Strauß kündigt übrigens ein weiteres Paket speziell für die Ärzte, an denen es gerade in ländlichen Krankenhäusern mangelt, an.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.