Der 1. Mai ist für die SPÖ ein spezieller Tag. 2023 ist er noch spezieller - wegen des Dreikampfs um die Parteispitze.
Andreas Babler ist ein reiselustiger Bursche. Am Montag wird er rund 10.000 Kilometer abgespult haben im Werben um die Gunst der SPÖ-Mitglieder, die bis 10. Mai über die künftige Parteispitze der SPÖ abstimmen. „40 Veranstaltungen bis jetzt. Es gibt 164 Einladungen. Das wird sich nicht ausgehen.“
„Basis-Tour“ in Papas Auto
Babler ist unterwegs mit dem alten Auto seines Vaters, das er sich für die harte Tour geliehen hat. Der Traiskirchner Bürgermeister gibt sich als einfacher Mann aus dem Volk. Seine „Basis-Tour“ sei ein Riesenerfolg. „Der Zuspruch ist enorm. Von Menschen im Gemeindebau bis zu Künstlern.“ Sogar Shirts mit Sujets - etwa vom Karikaturisten Gerhard Haderer - gibt es. „Was mich vor allem freut, ist, dass so viele Junge kommen, die noch nie bei Parteiveranstaltungen waren“, sagt Babler. Am 1. Mai wird er in Krems und Gerasdorf (NÖ) zu sehen sein. Und natürlich in Traiskirchen.
Der Bürgermeister als Einheizer für die Chefin
Am Samstag war er im Burgenland. In der Höhle des Löwen Hans Peter Doskozil, Mitbewerber um den Topjob. Auch der tourt wie ein Wilder. Meist sitzt er selbst am Steuer. Wie bei Babler gibt es am Wochenende zahlreiche Auftritte und Fackelzüge. Die Hauptveranstaltung am 1. Mai findet auf dem Sportplatz im burgenländischen Kobersdorf statt.
Rendi-Wagner bleibt in Wien
Die Titelträgerin hat mit Roadmovies wenig am Doktorhut. Pamela Rendi-Wagner fokussiert sich auf Wien. Empfängt und besucht Mitglieder und Wichtige. Der 1. Mai dürfte angesichts der Machtkämpfe prickelnd werden. Traditionell wird Rendi-Wagner um 9 Uhr auf dem Rathausplatz erscheinen. Dort wird sie als Hauptakt (im Vorprogramm heizt unter anderem Bürgermeister Michael Ludwig ein) auftreten.
Es ist viel Emotion im roten House of Cards. Dort geht es danach hin, in die Löwelstraße. Später zum Fest in den Prater. Die Chefin hat einen langen Tag. Wie ihre Mitbewerber. Wer am Ende des Tages vorne liegt? Darüber rätseln Experten. Die große Unbekannte ist die Dynamik um Linksaußen Babler. Der wird generell ins Spiel gebracht als Player für eine neu strukturierte SPÖ. Egal, wer gewinnt. Babler dementiert nichts, lässt alles offen. Sollte er sich bei den Mitgliedern durchsetzen, wäre er am 3. Juni beim Parteitag ohnehin in der Poleposition.
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